Tote 16-Jährige: Anklage fordert lebenslange Haft
Im Prozess gegen einen 24-Jährigen vor dem Landgericht Hannover hat die Anklage am Mittwoch eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes gefordert. Sie sieht es als erwiesen an, dass der Mann die 16-jährige Anna-Lena aus Barsinghausen gewaltsam getötet hat. Der 24-Jährige bestreitet die Tat, die Verteidigung hat auf Freispruch plädiert. Sie halte die Täterschaft des Angeklagten nicht für nachgewiesen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Hannover nach der Verhandlung.
Auch Totschlag kommt in Betracht
Die 16-Jährige war Mitte Juni blutüberströmt vor einer Grundschule gefunden worden. Laut Obduktion war die Jugendliche durch Tritte auf den Hals und massive Schläge mit einem 1,30 Meter langen Ast gestorben. Der 24-Jährige war nur wenige Monate vor dem Verbrechen aus der Haft entlassen worden. Er und das Opfer sollen sich erst kurz vor der Attacke kennengelernt haben. Laut Gericht kommt auch eine Verurteilung wegen Totschlags in Betracht. Das Urteil soll am kommenden Mittwoch verkündet werden.
Angeklagter auch für weitere Tötung verantwortlich?
Unterdessen prüft die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben weiter, ob der Angeklagte auch für ein anderes Tötungsdelikt verantwortlich ist. Exakt zwei Monate vor dem gewaltsamen Tod von Anna-Lena und nur wenige Straßen vom Tatort entfernt war eine 55-jährige Frau durch massive Gewalt getötet worden.