Schläge bei Jugendfußball: NFV nennt Eskalation inakzeptabel

Stand: 06.05.2024 18:36 Uhr

Nachdem ein Fußballspiel der C-Junioren-Bezirksliga in der Region Hannover am Samstag mit Schlägen, Verletzten und vier Strafverfahren endete, ist die Bestürzung beim Niedersächsische Fußballverband (NFV) groß.

Der Auseinandersetzung in Barsinghausen war das Spiel der U14-Mannschaften zwischen Basche United, eine Jugendspielgemeinschaft unter dem Dach des TSV Barsinghausen, und dem HSC Hannover vorausgegangen. Dabei wurde ein 13-jähriger HSC-Spieler gefoult und schwer verletzt. "Die Eskalation, die sich infolge eines Fouls ereignete und zu einer Auseinandersetzung unter den Eltern führte, ist inakzeptabel und steht im Widerspruch zu den Grundwerten des Sports, insbesondere im Jugendbereich", teilte der niedersächsische Verband am Montag mit. "Der Fußballplatz soll ein Ort des Fairplays, des Respekts und der Freude sein, besonders für die jungen Spielerinnen und Spieler, die sich in ihrer Entwicklung befinden", hieß es vom NFV.

13-Jährigem bricht sich bei Foul den Oberschenkel

Der 13-jährige HSC-Spieler war laut Polizei in den letzten Spielminuten von einem 14-jährigen Spieler von Basche United gefoult worden. Dabei zog sich der Junge schwere Verletzungen zu. Der Vater des Gefoulten lief nach Polizei-Angaben auf das Spielfeld und schubste sowohl den 14-Jährigen als auch zwei weitere Gegenspieler seines Sohnes. Als dann auch der Vater des 14-Jährigen auf den Fußballplatz kam, soll der Vater des Verletzten diesem mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel vorzeitig ab. Der 13-Jährige kam mit einem gebrochenen Oberschenkel ins Krankenhaus, der Vater des 14-Jährigen mit einer blutigen Gesichtsverletzung. Die Polizei leitete vier Strafverfahren wegen Körperverletzung und Bedrohung gegen drei Beteiligte ein - darunter der Vater des 13-Jährigen sowie der 14-jährige Spieler von Basche United. Die Ermittlungen dauern an.

NFV will mit beiden Vereinen Maßnahmen ergreifen

Der NFV steht nach eigenen Angaben im engen Kontakt mit den betroffenen Vereinen und den zuständigen Behörden. Der Verband wolle sicherstellen, dass angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, hieß es. Der HSC Hannover wollte kein offizielles Statement zu dem Vorfall abgeben. Der Verein erklärte gegenüber NDR Niedersachsen aber, dass man Gewalt verurteilte. Die Emotionen seien verständlich, wenn das eigene Kind schwer verletzt auf dem Platz liege.

Basche-Trainer: "Extreme Gewalt und Brutalität"

Florian Krebs, Trainer von Basche United, ist selbst Vater von zwei Kindern. Er sprach von einem "emotionalen Ausnahmezustand", wenn Eltern ihre Kinder schwer verletzt auf dem Platz liegen sehen "und du Dinge tust, die du sonst niemals tun würdest", sagte Krebs dem NDR Niedersachsen. Doch was am Samstag passiert ist, sei zu weit gegangen. "Das ist eine extreme Gewalt und Brutalität gewesen, wie sie nicht nur auf den Fußballplatz, sondern auch sonst nirgendwo hingehört", sagte Krebs. Der Trainer spricht zudem zwar von einem intensiven, aber gutklassigen Spiel zweier besonnener Mannschaften. Er und der TSV wünschen dem verletzten 13-Jährigen eine schnelle Genesung.

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