Region Hannover: Polizei geht gegen Clankriminalität vor

Stand: 18.04.2023 12:39 Uhr

Ein Großaufgebot der Polizei ist in der Region Hannover gegen Clankriminalität vorgegangen. 32 Objekte wurden durchsucht, Drogen, Schlagstöcke sowie mehrere nicht zugelassene Spielautomaten entdeckt.

Die Beamten haben nach eigenen Angaben in der Nacht zu Sonntag unter anderem Cafés, Shisha-Bars, Clubs und Wettbüros in der Stadt Hannover sowie in Garbsen und Burgdorf überprüft. Dabei beschlagnahmten sie 26 unerlaubte Spielautomaten. Es bestehe darüber hinaus der Verdacht, dass illegale Sportwetten veranstaltet wurden, sagte Polizeikommissarin Berit Figge. "Durch die Teamarbeit mit den anderen Behörden ist es uns gelungen, weitere Erkenntnisse im Bereich der Organisierten Kriminalität zu gewinnen, um beispielsweise illegale Geldströme besser verfolgen zu können", sagte der Einsatzleiter der Polizei, Polizeioberkommissar Luis-Miguel Herrmann.

Drogen, Messer und Baseballschläger beschlagnahmt

Bei der Aktion wurden insgesamt über 150 Verstöße in 32 kontrollierten Betrieben festgestellt, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Die Zahl der Verstöße könnte aber noch steigen, da auch Geschäftsbücher beschlagnahmt wurden, um illegale Geldströme auszuwerten. Die Beamten stellten weiter auch Messer, Teleskopschlagstöcke, Pfeffersprays und Baseballschläger sicher. Ein Drogenspürhund erschnüffelte unter anderem Kokain und Marihuana. Zudem deckte die Steuerfahndung laut Polizei mehrere Unregelmäßigkeiten in Kassenführungen der Betriebe auf.

Polizei: Mitarbeitende in Shisha-Bars oft selbst Opfer

Einsatzkräfte der Polizei und ein Spürhund stehen während einer Kontrollaktion gegen illegales Glücksspiel vor einem Kiosk in der Region Hannover. © dpa
Neben den örtlichen Behörden beteiligte sich auch die Bundespolizei mit Spürhunden an der Aktion.

Auch Bundespolizei, Landeskriminalamt, Hauptzollamt und die Steuerfahndung beteiligten sich an der Aktion. "Wir arbeiten mit sehr vielen Zivilkräften, um zu vermeiden, dass der Eindruck entsteht, dass Shisha-Bars per se kriminelle Orte seien", sagte Polizeioberkommissar Herrmann. Er erklärte, dass Mitarbeitende oft Opfer der kriminellen Strukturen werden, da sie beispielsweise unter dem Mindestlohn beschäftigt seien. Herrmann betonte zudem, dass auch Gäste von Shisha-Bars nicht kriminalisiert werden dürften.

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 18.04.2023 | 15:00 Uhr

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