Razzia: Polizei geht im Raum Hannover gegen Schleuser vor

Stand: 23.11.2023 19:07 Uhr

Bei Razzien in Niedersachsen und Berlin gegen organisierte Schleuserkriminalität hat die Bundespolizei zwei Männer festgenommen. 260 Einsatzkräfte durchsuchen 14 Objekte, davon acht in Niedersachsen.

Im Visier der Fahnder stand den Angaben zufolge eine zehnköpfige Tätergruppe. Die Ermittler werfen den Verdächtigen vor, gewerbs- und bandenmäßig Menschen in die Europäische Union geschleust zu haben. Neben Hannover startete der Einsatz zeitgleich in Celle, Garbsen, Hemmingen, Laatzen, Lehrte, Peine und Neustadt am Rübenberge, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Ein Haftbefehl sei gegen den 23 Jahre alten Hauptbeschuldigten vollstreckt worden - die Beamten hätten den Mann in Garbsen bei Hannover angetroffen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover. Ein gesuchter 40-Jähriger sei den Ermittlern in Lehrte bei Hannover ins Netz gegangen.

VIDEO: Razzia gegen kriminelle Schleuser (23.11.2023) (2 Min)

Im Laderaum zusammengepfercht

Den Männern werden mindestens zwölf Schleusungsfahrten zwischen August 2022 und Juni 2023 vorgeworfen. In der Zeit sollen mindestens 208 Menschen vor allem syrischer Nationalität eingeschleust worden sein. Bei drei Fahrten sei die exakte Zahl der Geschleusten unklar, sagte der Sprecher. Die mutmaßlichen Täter sollen die Menschen "durchweg mit ungeeigneten Fahrzeugen" transportiert haben. Es bestehe laut Polizei der Verdacht, dass die mutmaßlichen Schleuser pro Person und Schleusungsfahrt 4.000 bis 5.000 Euro kassiert hätten. Eine Sprecherin der Bundespolizei sagte, bei solchen Fahrten per Kleintransporter mit in den Laderaum gepferchten Menschen habe es auch Schwerverletzte gegeben.

Beweismittel und Schusswaffen sichergestellt

Bei den Durchsuchungen wurden nach Angaben der Polizei verschiedene Datenträger wie beispielsweise Mobiltelefone, Laptops und Speichermedien sichergestellt, außerdem seien zwei Schusswaffen und "weitere nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände" gefunden worden. Die Ermittler hoffen, mit der Großrazzia weitere "menschenverachtende" Schlepperaktivitäten der Tätergruppe zu verhindern.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 23.11.2023 | 19:30 Uhr

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