Osterstreik im Einzelhandel: 180 Teilnehmer bei Demo in Hannover

Stand: 28.03.2024 15:33 Uhr

In der Region Hannover gab es in dieser Woche bereits mehrere Warnstreiks in Zentrallagern des Einzelhandels. Am Donnerstag gab es als Höhepunkt der Streikwoche eine Demo in Hannover.

Bis zu 180 Teilnehmende haben sich laut der Polizei am Morgen zu einer Kundgebung auf dem Goseriedeplatz in Hannover versammelt. Die Veranstaltung sei quasi ein Höhepunkt der vergangenen Streikwoche gewesen, erklärte Gewerkschaftssekretär Mizgin Ciftci. Damit sollte noch einmal Druck im monatelangen Tarifstreit mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) gemacht werden. Der Schwerpunkt der Streiks lag laut Gewerkschaft auf der Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören. In früheren Aktionswochen waren Edeka und Rewe betroffen.

Kaufland: Lieferung von Waren vollumfänglich sichergestellt

"Kunden von Kaufland müssen sich in den Tagen vor und nach Ostern auf ein ausgedünntes Sortiment in den Supermarkt-Regalen einstellen", hatte Gewerkschaftssekretär Ciftci zuvor in einer Mitteilung erklärt. Kaufland teilte mit, man respektiere die Teilnahme von Mitarbeitenden an Streiks, wolle zu den Forderungen von ver.di sowie etwaigen Maßnahmen im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen aber nicht weiter Stellung nehmen. "Alle unsere Filialen haben regulär geöffnet, die vollumfängliche Warenversorgung ist weiterhin sichergestellt und unsere Kunden können ihre Einkäufe wie gewohnt bei uns erledigen", hieß es.

Tarifverhandlungen im Einzelhandel treten auf der Stelle

Die Tarifverhandlungen für die deutschlandweit rund fünf Millionen Beschäftigten im Einzelhandel kommen seit fast einem Jahr kaum voran. Ver.di und der HDE verhandeln seit elf Monaten. Für viele Beschäftigte im Handel sei das Leben bei einem Tariflohn von weniger als 15 Euro pro Stunde kaum noch bezahlbar, sagte Gewerkschaftssekretär Ciftci. Die Arbeitgeber müssten daher ihrer sozialen Verantwortung nachkommen.

Ver.di fordert tariflichen Mindestlohn von 13,50 Euro

Die Gewerkschaft fordert nach eigenen Angaben für die Beschäftigten im tarifgebundenen Einzelhandel eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,50 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einen tariflichen Mindestlohn von 13,50 Euro. Auf Empfehlung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben mehrere Unternehmen, darunter die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland gehört, bereits vor einem Tarifabschluss die Löhne angehoben.

Bereits Dienstag wurde ein Logistikzentrum bestreikt

Bereits am Dienstagmorgen gab es im Kaufland-Logistikzentrum in Barsinghausen einen Streik. Rund 300 von etwa 800 Mitarbeitern in Barsinghausen sind laut Gewerkschaft bei ver.di organisiert. Am Mittwoch wurden dann zudem zwei Zentrallager in der Region Hannover bestreikt.

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 28.03.2024 | 15:00 Uhr

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