Nach Liebesspiel im Wald: Mutmaßliche Fesselkünstlerin sagt aus
Nach einem Liebesspiel in einem Wald bei Bückeburg wurde ein Mann Anfang Mai in hilfloser Lage zurückgelassen - bis Passanten ihn befreiten. Nun hat sich die beteiligte Frau bei der Polizei gemeldet.
Ein Sprecher sagte dem NDR in Niedersachsen, dass die Polizei ab Montag die Aussagen der Beteiligten auswerten werde. Bei der Frau handele sich um eine 20-Jährige aus Petershagen in Nordrhein-Westfalen. Sie habe sich wohl aufgrund der breiten Berichterstattung in den Medien über den skurrilen Fall bei der Polizei in Minden gemeldet. Das Fesselopfer, ein 51-jähriger Mann aus Porta Westfalica (ebenfalls Nordrhein-Westfalen), hatte sich zuvor gegenüber der Polizei nicht zur Identität der Frau äußern wollen.
Gefesselter am Hochsitz zurückgelassen - eine unterlassene Hilfeleistung?
Für die 20-Jährige könnte der Fall ernste Konsequenzen haben: Die Polizei prüft, ob sie durch das Zurücklassen des von ihr gefesselten Mannes ein strafrechtliches Vergehen begangen hat. Womöglich habe sie sich einer unterlassenen Hilfeleistung, vielleicht sogar einer Freiheitsberaubung schuldig gemacht, so ein Sprecher.
Strumpfhose über den Kopf gezogen
Passanten hatten den Mann Anfang Mai gefesselt in der Nähe eines Hochsitzes auf dem Waldboden gefunden und die Polizei alarmiert. Der 51-Jährige hatte zuvor mit Hilferufen auf sich aufmerksam gemacht. Er war unverletzt, allerdings waren seine Arme und Hände auf dem Rücken gefesselt, die Beine und Füße ebenfalls mit Seilen verknotet - und über den Kopf war eine Damenstrumpfhose gezogen. Den Angaben des Mannes zufolge hatte er sich zuvor auf einem Waldparkplatz mit seiner Internet-Bekanntschaft verabredet. Im Wald ließ sich der Mann im Rahmen eines Liebesspiels freiwillig von der Frau fesseln. Als er komplett gefesselt war, habe die Frau einen Anruf erhalten und daraufhin fluchtartig und, ohne ein Wort zu sagen, den Wald verlassen.