Missbrauchsopfer fordern Umbettung von Bischof Janssen
Bischof Janssen soll einem Gutachten zur Folge sexuellen Missbrauch in der Kirche geduldet haben. Einige Missbrauchsopfer fordern deshalb die Umbettung Janssens aus der Gruft des Doms in Hildesheim.
Mindestens 153 Menschen sind aktuellen Zahlen zufolge in den vergangenen Jahrzehnten im Bistum Hildesheim von sexualisierter Gewalt betroffen gewesen. Beschuldigt sind 46 Priester. Wer solch schreckliche Taten geduldet hat, habe kein Recht auf diese Ehre, heißt es von Seiten der Betroffenen. Auch Bischof Heinrich Maria Janssen selbst wurde von zwei Personen des Missbrauchs beschuldigt. Allerdings ließen sich die Vorwürfe weder be- noch widerlegen. Eine Umbettung der Gebeine wird bisher von den Verantwortlichen, unter anderem Bischof Heiner Wilmer, abgelehnt.
Missbrauchsopfer leiden bis heute
Die Betroffenen hatten in der vergangenen Woche im Hildesheimer Kreishaus geschildert, wie sie missbraucht, vergewaltigt und gedemütigt worden seien. Die Opfer leiden eigenen Angaben zufolge bis heute unter den Taten, die oft viele Jahrzehnte zurückliegen. Unter anderem können sie wegen der Traumata keine Kirchen mehr betreten, haben Depressionen oder Panikattacken. Janssen war von 1957 bis 1982 Bischof von Hildesheim und ist in der Bischofsgruft des Doms beigesetzt.