Stand: 04.06.2014 08:31 Uhr

Macht die Leine bald die Dreifach-Welle?

Wenn es nach Surffreunden geht, könnte die Leine, die momentan gemächlich am Landtag in Hannover vorbeifließt, bald ein mitreißendes Gewässer sein. Am Dienstag hat der Verein "Leinewelle" eine Machbarkeitsstudie an Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann übergeben. Das Neue an dem Konzept: Es soll drei statt den bisher zwei geplanten Wellen geben. Ein weiteres entscheidendes Detail: Die Kosten steigen nach derzeitigem Stand von bisher 400.000 auf 1,2 bis 1,8 Millionen Euro.

Dritte Welle für Kanuten geeignet

Nach Angaben der Initiatoren um den ehemaligen Macher des "Boot-Boo-Hook-Festivals", Heiko Heybey, ist die jetzt geplante dritte Welle nicht der eigentliche Kostentreiber. Dadurch werde das Projekt lediglich um ein Drittel teurer als bisher gedacht. Die dritte Welle ist laut Machbarkeitsstudie vor allem für Kanuten geeignet, wodurch auch diese Sportler von der "Leinewelle" profitieren könnten.

Hohe Kosten für Denkmal- und Naturschutz

Kostentreiber sind laut Konzept vielmehr die Investitionen für Umwelt- und Denkmalschutz. So hätten die Initiatoren in ihrem ersten Entwurf auf kostengünstige Materialien wie Beton und Sand sowie eine möglichst einfache Konstruktion gesetzt. Die neue dem Denkmalschutz angemessene Oberfläche und die Lage der Welle mitten im Wasser verursachten allein 600.000 Euro der Gesamtkosten. Ausgleichsmaßnahmen für die Umwelt- und Naturschutzkompensation sowie Gutachten und Analysen machen laut Machbarkeitsstudie einen weiteren großen Posten aus. Ob es am Ende bei den jetzt angepeilten 1,2 bis 1,8 Millionen Euro bleibt, steht noch nicht fest. "Eine präzise Kostenplanung wird erst nach dem Baugenehmigungsverfahren möglich sein, in dem die exakte Gestaltung und alle weiteren Rahmenbedingungen geklärt wurden", heißt es.

Vorbild Münchner Eisbach

Ihr Projekt hatten Heybey und Co. erstmals 2013 vorgestellt: Auf der Leine sollen hinter dem Wehr am Landtag künstliche, stehende Wellen erzeugt werden. Damit würde der Fluss zu einem attraktiven Revier für Wellenreiter werden. Als Vorbild gilt der Münchner Eisbach im Englischen Garten. Dort tummeln sich in den Sommermonaten Surfer aus aller Welt, um auf den Wellen zu reiten. Die Macher gaben sich am Dienstag optimistisch, dass ihr Surfprojekt bald Wirklichkeit wird. "Die 'Leinewelle' wird von vielen Menschen in der Region Hannover, besonders von Sportlern und Interessierten unterstützt", sagte Heybey. Auch Kommunalpolitiker zeigen sich offen für das Projekt.

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 03.06.2014 | 18:00 Uhr

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