Ex-"Hells Angels"-Boss Hanebuth in Spanien freigesprochen
Der Ex-"Hells Angels"-Boss Frank Hanebuth ist am Dienstag bei einem Strafprozess in Spanien freigesprochen worden. Der Prozess richtete sich gegen mehrere mutmaßlichen Mitglieder der Motorradbande.
Neben Hanebuth, der in der Wedemark (Region Hannover) lebte, seien weitere zwölf Angeklagte freigesprochen worden. Das teilte der Staatsgerichtshof in Madrid mit. 32 Menschen wurden demnach zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt. Den Tatbestand der Bildung einer kriminellen Vereinigung konnte dem Ex-Rockerboss jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Kammer habe dies deshalb in allen Fällen ausgeschlossen, hieß es vor Gericht. "Ich bin erleichtert, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat," sagte der 59-Jährige am Dienstag. Angst vor einer Haftstrafe habe er nicht gehabt. "Ich habe vor nichts Angst."
Hanebuth soll auf Mallorca Straftaten begangen haben
Die Staatsanwaltschaft in Madrid hatte Hanebuth zudem unter anderem Geldwäsche, Bedrohung und illegalen Waffenbesitz vorgeworfen. Er soll die Straftaten als regionaler Chef der "Hells Angels" in den Jahren 2009 bis 2013 auf Mallorca begangen haben - vor allem an der Playa de Palma, dem berühmten "Ballermann".
Frank Hanebuth beteuert stets seine Unschuld
Hanebuth, der jahrelang Präsident der "Hells Angels" Hannover war, sagte, er habe mit dieser Ortsgruppe, im Rocker-Jargon "Charter" genannt, nichts zu tun gehabt und beteuerte stets seine Unschuld. Er war im Sommer 2013 bei einer Razzia auf Mallorca zusammen mit mehreren anderen Männern festgenommen worden. Einige wurden unter anderem der Zuhälterei und des Drogenhandels beschuldigt.
Seit 2015 gegen Kaution auf freiem Fuß
Für Hanebuth waren in Spanien ursprünglich 13 Jahre Haft gefordert worden. Nach zwei Jahren im Gefängnis war er im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in Cádiz im Süden Spaniens entlassen worden.