Arbeitsunfall endet tödlich: Arbeiter von Betonplatte verschüttet
Das Unglück ereignete sich am Samstagvormittag auf einer Großbaustelle in der Innenstadt von Hannover: Bei Abrissarbeiten im Keller wurde ein 59-Jähriger von einer tonnenschweren Betonplatte verschüttet.
Der Notarzt konnte schließlich nur noch den Tod des Arbeiters feststellen. Zuvor hatte sich der Versuch, den Mann von den schweren Trümmern zu befreien, extrem schwierig gestaltet. Die Feuerwehr setzte Spezialkräfte zur schweren technischen Hilfeleistung ein, um das etwa fünf mal zehn Meter große Betonteil zu heben, unter dem der 59-Jährige vollständig begraben war.
Schwieriger Einsatz für die Feuerwehr: Kraneinsatz unmöglich
Aufgrund der unsicheren Statik konnte das Gelände nicht mit einem Kranwagen befahren werden. Stattdessen arbeiteten die Einsatzkräfte mit sogenannten Lufthebern, um die Betonplatte von unten hochzudrücken. "Dieses Szenario findet nicht täglich statt und ist für uns alle eine Herausforderung", sagte Feuerwehrsprecher Kristof Schwake. Mit größter Vorsicht arbeiteten sich die Spezialisten demnach vor und setzten immer wieder Stützen ein, um die Trümmer zu stabilisieren. Schwere Betonteile mussten teils von Hand bewegt werden, um den Mann zu bergen. Erst nach mehr als einer Stunde gelang es, an den 59-Jährigen heranzukommen. Zu diesem Zeitpunkt war der Arbeiter bereits seinen schweren Verletzungen erlegen.
Tonnenschwere Teile lösen sich von Tiefgaragen-Decke
Gegen 10.30 Uhr erreichte der Notruf die Einsatzzentrale. Laut Feuerwehr hatten sich bei Abrissarbeiten in der Tiefgarage des ehemaligen Bürokomplexes plötzlich tonnenschwere Betonteile von der Deckenkonstruktion gelöst. Zur Ursache des Unfalls hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.
Notfallseelsorger der Feuerwehr im Einsatz
Vier Arbeitskollegen wurden Zeugen des Unfalls. Ihnen war es nicht mehr gelungen, zu dem Verletzten vorzudringen. Sie erlitten einen Schock und wurden von Rettungskräften und Notfallseelsorgern der Feuerwehr betreut. Insgesamt rückte die Feuerwehr mit 95 Männern und Frauen aus.
Auf der Großbaustelle in der Brüderstraße soll nach dem Abriss des alten Postgiroamtes das "Stadtquartier Goseriede" mit mehreren Hundert Wohnungen errichtet werden.