20-Jähriger soll für Großalarm an Schule verantwortlich sein

Stand: 15.11.2023 17:22 Uhr

Nach einem Großalarm an einem Gymnasium in Salzgitter ermittelt die Polizei gegen einen 20-Jährigen. Er soll eine Bedrohungslage absichtlich erfunden haben.

Der Verdächtige sei aber kein Schüler des betroffenen Gymnasiums im Stadtteil Bad, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Angaben zu einer Waffe in einem Rucksack hatten Dienstagvormittag zu einem Großeinsatz an der Schule mit Evakuierung und Durchsuchung des Gebäudes geführt. Zu einem möglichen Motiv des Verdächtigen könnten bisher keine Angaben gemacht werden, hieß es von den Ermittlern. Der 21-Jährige ist nach Informationen von NDR Niedersachsen polizeibekannt. Gegen den Mann sei ein Verfahren wegen Missbrauchs von Notrufen eingeleitet worden.

Angeblich Schüler mit einer Waffe im Rucksack gesehen

Der Großeinsatz war am Dienstag gegen 8.30 Uhr aufgrund einer Zeugenaussage ausgelöst worden. Die Person hatte angegeben, vor der Schule gesehen zu haben, dass ein Schüler in seinem Rucksack eine Schusswaffe habe und damit ins Gebäude gegangen sei. Gegen Mittag gab es Entwarnung für die etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 80 bis 100 Lehrkräfte. Geplante Klausuren werden nach Informationen von NDR Niedersachsen aber verschoben.

Polizei hat Schule systematisch durchsucht

Die Polizei eilte daraufhin mit einem großen Kräfteaufgebot zu dem Gymnasium im Stadtteil Salzgitter-Bad. In einem Informationsschreiben teilte der Schulleiter den Eltern am Morgen mit, dass ein Spezialeinsatzkommando (SEK) vor Ort ist und das Gebäude nach einer Person mit Waffe durchsucht. Einsatzkräfte suchten das Gebäude systematisch ab, auch ein Suchhund war vor Ort. Am frühen Nachmittag beendete die Polizei den Einsatz. Eine Waffe sei nicht gefunden worden, teilten die Ermittler mit. Es gebe keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung, sagte ein Sprecher.

Alarm am Gymnasium: Ein Kind mit Schock ins Krankenhaus

Die Schülerinnen und Schüler waren am Dienstag von der Polizei überprüft und einzeln oder in kleinen Gruppen aus dem Schulgebäude gebracht worden. Ein Kind erlitt laut Polizei einen Schock und wurde in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Im Verlauf des Einsatzes hatte die Polizei Gerüchten über angebliche Schüsse in dem Gebäude widersprochen, die in sozialen Medien verbreitet worden waren. Dies sei nicht richtig.

Oberbürgermeister: "Es ist auch meine Schule"

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sprach von schnellen, umsichtigen und professionellen Reaktionen der Polizei und der Schule. "Die wichtigste Nachricht dabei ist, dass zum Glück niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist", sagte Hamburg. Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) lobte, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte hätten sich vorbildlich verhalten. "Es ist auch meine Schule, ich kenne hier viele", so Klingebiel. Als die Kinder in Sicherheit waren, sei ihm "ein Stein vom Herzen gefallen". Auch der Schulleiter und die Polizei lobten alle Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte. Sie seien in der außergewöhnlichen Situation ruhig und besonnen geblieben.

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