Nach Güterzug-Unfall: Bauarbeiten laufen laut Bahn nach Plan
Nach dem Güterzug-Unfall bei Leiferde laufen die Bauarbeiten an den Gleisen nach Plan, wie die Deutsche Bahn mitteilt. Am Sonntag soll der wichtige Abschnitt wieder befahrbar sein.
Die Reparatur der Gleise an der Strecke zwischen Hannover und Berlin seien abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Bahn dem NDR Niedersachsen. "Aktuell laufen die Arbeiten an den Oberleitungen sowie der Leit- und Sicherungstechnik", hieß es weiter. Zunächst hatte die Bahn geplant, die Ost-West-Fernverkehrsstrecke am 16. Dezember freizugeben. Doch in der vergangenen Woche teilte sie nach der Freigabe der Unfallstelle durch die Feuerwehr mit, dass die Bergungsarbeiten zügiger liefen als zunächst angenommen. Seit dem Unfall vor knapp drei Wochen müssen Reisenden erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr auf sich nehmen.
Leiferde verzögert Ausbau der Weddeler Schleife
Die Bauarbeiten in Leiferde haben auch Einfluss auf den Bauablauf auf der Regional-Strecke zwischen Wolfsburg und Braunschweig. Die sogenannte Weddeler Schleife, 20 Kilometer lang, wird seit knapp einem Jahr um ein zweites Gleis erweitert. Sie verbindet zwei wichtige ICE-Strecken und soll mit ihrem Ausbau künftig den Zugverkehr auf der Ost-West-Strecke entlasten. Weil viele Fachkräfte derzeit für die Reparaturen auf der Trasse Hannover-Berlin abgezogen wurden, fehlen sie nun an der Weddeler Schleife. Deswegen wird die Strecke zwischen Wolfsburg und Braunschweig laut Privatbahngesellschaft Enno statt am 11. erst am 16. Dezember freigegeben. Dies habe Auswirkungen auf die von Enno betriebenen Linien RE30 und RE50.
Auch bei der Linie RE 30 Hannover-Gifhorn-Wolfsburg gibt es in den kommenden Tagen Einschränkungen. Reisende sollen sich über die elektronische Fahrplanauskunft im Internet oder über eine App informieren.
Propangas in vier havarierten Wagen erschwerte Bergung
Bei dem Zugunglück in Leiferde war in der Nacht zum 17. November ein Güterzug mit 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen auf einen stehenden Güterzug aufgefahren. Die vier umgekippten oder beschädigten Kesselwagen, die insgesamt 200 Tonnen Propangas enthielten, waren vor knapp einer Woche vollständig geleert und zur Sicherheit mit flüssigem Stickstoff ausgespült worden. Bei der Arbeit mit dem Gas bestand immer das Risiko einer Explosion - die Bergung dauerte deshalb länger.