Mehr Lohn für Servicekräfte der Göttinger Uniklinik
Die Servicekräfte an der Göttinger Uniklinik erhalten sieben Prozent mehr Lohn und einmalig 1.500 Euro. Die Lohnerhöhung kommt nach zahlreichen Streikaktionen, die sich über Monate hinzogen.
Obwohl die Löhne steigen, rechnet die Gewerkschaft ver.di wegen der hohen Inflation mit einem Reallohnverlust für die Servicekräfte. Die Uniklinik sei den Beschäftigten "nach 22 Streiktagen und 12 Verhandlungsrunden fast gar nicht entgegen gekommen", kritisiert Gewerkschaftssekretär Thilo Jahn. Auch der Betriebsratsvorsitzende Daniel Wölfer ist enttäuscht und vermutet, so werde die Uniklinik kein neues Personal finden. Er kritisiert zudem, dass die Reinigung des Zentral-OP nun an eine Fremdfirma vergeben werden soll. Das sei "ein Skandal und ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht für die Kolleginnen und Kollegen“, so Wölfer.
Notstand bei OP-Reinigung: Arbeitgeber kritisiert Gewerkschaft
Man hätte diese Vergabe an eine Fremdfirma gerne vermieden, betont der Geschäftsführer der Klinikservice GmbH, Pierre Walther. Er macht Verdi dafür mitverantwortlich: "Die Tarifauseinandersetzung und die lange Zeit doch unflexible Haltung der Gewerkschaft und auch der dort beschäftigten Kolleginnen und Kollegen haben zu unwägbaren Problemen in der absolut notwendigen sicheren ZOP-Versorgung geführt", erklärt Walther auf Anfrage des NDR in Niedersachsen. Zur Tarifeinigung erklärt der Geschäftsführer, man sei hier an die Grenzen gegangen. "Die Einigung ist das maximale Ergebnis." Denn in der Krankenhausfinanzierung seien auch die Preissteigerungen gesetzlich begrenzt.