Caritas räumt in Göttingen mit Vorurteilen beim Bürgergeld auf
Bei einer Veranstaltung in Göttingen hat sich die Wohlfahrtsorganisation für Beziehende von Bürgergeld stark gemacht. Vorurteilen zeigte Caritas-Juristin Antje Braun die rote Karte.
Bürgergeldempfänger würden nicht in der "sozialen Hängematte" liegen, sondern kämen mit ihrem Einkommen einfach nicht aus, sagte Braun bei ihrem Vortrag im "mira"-Mitmachraum in Göttingen. Die allermeisten von ihnen seien nicht arbeitslos, sondern in Arbeitsmarktmaßnahmen, in der Schule, pflegten Menschen und erzögen Kinder. Die Grundsicherung beim Bürgergeld in der Höhe zwischen 357 und 563 Euro monatlich bedeute für die Betroffenen ein Leben am Existenzminimum.
Kritik von Verbänden und Gewerkschaften an Nullrunde des Bürgergelds
Die Besucher der Veranstaltung waren nicht einverstanden damit, dass die Höhe des Bürgergeldes im kommenden Jahr nicht angehoben wird. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte die Nullrunde vergangene Woche angekündigt. Neben den Besuchern und der Caritas zeigten sich auch der Paritätische Wohlfahrtsverband und Gewerkschaften entsetzt über die Entscheidung. Die Inflation müsse ausgeglichen werden, hieß es. Das Bürgergeld reiche aktuell nicht aus, um eine gesunde Ernährung, Mobilität und soziale Teilhabe finanzieren zu können, so der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Joachim Rock.