Abgespeckt, aber gerettet: Göttinger Kunsthaus macht weiter
Das insolvente Kunsthaus in Göttingen soll am 27. März wieder seine Pforten öffnen. Getragen wird es dann überwiegend von Ehrenamtlichen, kündigte die Stadt nun an.
Das erst 2021 eröffnete Kunsthaus war im Herbst in die Insolvenz gerutscht, nachdem höhere städtische Zuschüsse keine Mehrheit im Rat der Stadt fanden. Nun soll es mit minimalen Personalaufwand und viel ehrenamtlichem Einsatz weitergehen, wie Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) sagte. Der Verleger Gerhard Steidl und der Geschäftsführer des Göttinger Literaturherbstes, Johannes-Peter Herberhold, wollen sich ihr zufolge künftig um die Ausstellungen kümmern.
"Keine großen Kunstwerke von sonst woher"
Weiterhin soll zeitgenössische Kunst, insbesondere auf Papier, gezeigt werden - allerdings "keine großen Kunstwerke von sonst woher", wie Broistedt sagte. Im März ist eine Fotoausstellung zum Konzentrationslager Auschwitz Birkenau geplant. Im Herbst folgt eine Schau mit Fotografien, die Bryan Adams aufgenommen hat. Der Sänger fotografiert schon länger, Steidl hat schon Bildbände von Adams veröffentlicht.
Kunsthaus kostete sechs Millionen Euro
Der Bund hatte die Einrichtung des städtischen Kunsthauses nach Angaben der Stadt mit 4,5 Millionen Euro gefördert, eine halbe Million Euro steuerte Göttingen aus eigenen Mitteln bei. Eine weitere Million sei privat gespendet worden. Künftig soll der Besuch von Ausstellungen im Kunsthaus allerdings nicht mehr kostenlos sein, so Bürgermeisterin Broistedt.
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