Mann stirbt bei Polizeieinsatz: Verdacht der fahrlässigen Tötung

Stand: 20.12.2024 19:00 Uhr

Bei einem Polizeieinsatz in Göttingen ist am frühen Mittwochabend ein 35-Jähriger durch Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizisten tödlich verletzt worden. Es wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Der vermutlich psychisch kranke Mann soll zuvor eine Frau im Alfred-Delp-Weg im Stadtteil Geismar grundlos angegriffen und zu Boden geworfen haben, wie die Polizei mitteilte. Durch die Hilfe zweier Personen konnte die Frau den Angaben zufolge in ihre Wohnung fliehen. Dort bemerkte sie, dass der Mann sich weiter in der Nähe aufhielt. Sie alarmierte daraufhin die Polizei. Täter und Opfer sollen sich nicht gekannt haben.

VIDEO: Göttingen: Mann stirbt bei Polizeieinsatz (19.12.2024) (3 Min)

Polizist schießt nach Messerangriff auf Mann

Beim Eintreffen der Polizei soll der 35-Jährige die beiden Beamten sofort mit einem Messer angegriffen haben. Laut Staatsanwalt Andreas Buick soll er sich den Polizeibeamten immer wieder bedrohlich genähert haben. Einer der Polizisten habe daraufhin mit seiner Dienstwaffe geschossen. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Angreifer dabei so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb. Ein Polizist wurde der Staatsanwaltschaft zufolge bei dem Einsatz am Oberarm verletzt.

Ermittlungen wegen Verdacht der fahrlässigen Tötung

Wie viele Schüsse genau abgegeben wurden, wird noch ermittelt. Laut Zeugenaussagen sollen drei bis vier Schüsse gefallen sein. Die Dienstwaffen der Beamten wurden den Angaben zufolge sichergestellt. Ermittelt werden muss nun, ob die Schüsse aus Notwehr und damit gerechtfertigt abgeben wurden, so Staatsanwalt Buick. Gegen die beiden Beamten werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Es gelte die Unschuldsvermutung. Wie die Polizei in Göttingen mitteilte, würden aus Neutralitätsgründen alle weiteren Ermittlungen an die Polizeiinspektion Goslar abgegeben.

Angreifer soll drogenabhängig gewesen sein

Nach Angaben der attackierten Frau hatte der Mann einen verwirrten Eindruck gemacht. Laut Staatsanwalt war der 35-Jährige als drogenabhängig bekannt. Eine Obduktion soll nun klären, ob er zur Zeit des Polizeieinsatzes unter Drogeneinfluss stand.

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