Wolf offenbar getötet, zerteilt und in Mittellandkanal geworfen
Unbekannte haben offenbar einen Wolf getötet, zerteilt und den Kadaver in den Mittellandkanal bei Sehnde (Region Hannover) geschmissen. Der NABU fordert nun eine intensivere Strafverfolgung.
Passanten waren am Samstag auf einen blauen Sack aufmerksam geworden, der am Ufer des Mittellandkanal trieb. Alarmierte Polizistinnen und Polizisten fanden Teile eines Tieres in dem Sack. Ein Experte habe bestätigt, dass es sich um einen Wolf handele, so ein Polizeisprecher. Einen Tag später wurde ein zweiter Sack mit dem Kopf und dem Schwanz eines Wolfes gefunden. Möglicherweise handelt es sich um das selbe Tier - das Institut für Zoo- und Wildtierforschung am Leibniz-Institut in Berlin untersucht den Kadaver derzeit. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
NABU fordert intensivere Strafverfolgung
Der Naturschutzbund (NABU) in Niedersachsen kritisierte am Freitag die Tötung des Wolfes scharf. Der Wolf sei EU-rechtlich streng geschützt, aber offensichtlich fänden solche gesetzlichen Regelungen bei einzelnen Akteuren zunehmend weniger oder keine Beachtung. Der NABU fordere deshalb die Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Umweltkriminalität, damit die Strafverfolgung solcher Taten intensiviert werden könne.
Kadaver und Kopf stammten von unterschiedlichen Wölfen
Im Landkreis Gifhorn war im März ebenfalls der Kadaver eines Wolfes gefunden worden. Zudem wurde ein Wolfskopf vor dem NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde platziert. Kopf und Rumpf gehörten laut niedersächsischem Umweltministerium zu unterschiedlichen Tieren. In Niedersachsen leben rund 400 Wölfe in freier Wildbahn.