Wohnmobil-Boom: Vor allem Norddeutschland ist Camper-Land
Seit 2017 hat sich die Zahl der Wohnmobile in Deutschland mehr als verdoppelt. Besonders viele gibt es im Norden: Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit 19,2 Wohnmobilen pro 1.000 Einwohner.
Zu Jahresbeginn gab es nach Auskunft des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg (KBA) knapp 908.000 Wohnmobile in Deutschland. Das sind 10,8 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner. Binnen eines Jahres ist die Zahl der Caravan-Mobile um rund 70.000 beziehungsweise gut acht Prozent gestiegen. Vergleicht man die Zahlen bis in Jahr 2017, dann hat sich der Bestand seitdem verdoppelt.
Verdopplung in Mecklenburg-Vorpommern
Die höchste Dichte an Wohnmobilen verzeichnet Schleswig-Holstein. Dort sind laut KBA 19,2 Wohnmobile pro 1.000 Einwohner zugelassen, in Niedersachsen sind es 12,8, es folgen in der Bundesstatistik Bayern mit 12,7 und Baden-Württemberg mit 12,1. Schlusslicht auf Bundeslandebene ist Berlin mit 5,1. Hamburg liegt mit 10,0 im unteren Mittelfeld. In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Anzahl der Wohnmobile seit dem Jahr 2017 mehr als verdoppelt. Laut KBA waren in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2017 genau 6.117 Wohnmobile angemeldet, Anfang dieses Jahres waren es bereits 15.512.
Schleswig-Flensburg ist Spitzenreiter
Schleswig-Holstein ist mit insgesamt 56.794 Wohnmobilen zu Jahresbeginn ein Hotspot in Deutschland. Die Nordlichter führen zudem laut KBA-Daten auch das bundesweite Ranking der höchsten Wohnmobildichte bei den Zulassungsbezirken an. Fünf der ersten zehn Bezirke liegen in Schleswig-Holstein, allen voran die Zulassungsbezirke Schleswig-Flensburg mit 26,5 Wohnmobilen pro 1.000 Einwohner und Nordfriesland direkt an der dänischen Grenze mit 25,5. Innerhalb von Niedersachsen ist der östlichste Landkreis Lüchow-Dannenberg Spitzenreiter mit 20,5 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohnern.
Aufwärtstrend seit 15 Jahren
Beim "Caravaning Industrie Verband" beobachtet man schon seit zehn bis 15 Jahren einen Aufwärtstrend. Dahinter liege einerseits ein Imagewandel weg vom Spießigen. Andererseits hätten Entwicklungen wie der Wunsch nach individuellen Reisen und engerem Kontakt mit der Natur der Branche ebenfalls einen Schub verliehen, der dann in der Pandemie noch einmal verstärkt worden sei.