Touristen gehen bei trübem Wetter in Harlesiel auf einem Deich vor der Nordsee entlang. Niedersachsens Urlaubsregionen stellen sich auf viele Herbstferien-Urlauber ein. © Hauke-Christian Dittrich/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich

Umfrage: Tourismusbranche in Niedersachsen hat Zukunftsangst

Stand: 25.11.2024 15:45 Uhr

Viele Betriebe in der niedersächsischen Tourismusindustrie blicken mit Sorge in die Zukunft. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer sind hohe Arbeitskosten und fehlende Planbarkeit die Hauptgründe.

Nach Angaben der IHK Niedersachsen (IHKN) ist zwar ein Großteil der befragten Betriebe zufrieden mit der zurückliegenden Frühjahrs- und Sommersaison. Allerdings bewerten Gastronomen, Hoteliers und Reiseveranstalter die Zukunftsaussichten negativ. So nennen 77,7 Prozent der Befragten zu hohe Arbeitskosten als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Zweitgrößter Risikofaktor sind aus Sicht der Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (72,6 Prozent), wie die IHKN am Montag mitteilte. Zudem nennen 70,9 Prozent der befragten Betriebe die Energie- und Lebensmittelkosten und 61,1 Prozent den Fachkräftemangel als Risiken.

Trübe Aussichten in der Gastronomie

Besonders trübe sind laut IHKN die Aussichten in der Gastronomie. Zwar bewerten laut Umfrage rund drei Viertel der Betriebe die bisherige Situation als gut oder befriedigend. Allerdings gehen 51,9 Prozent der befragten Unternehmen von einer sich schlechter entwickelnden Geschäftslage aus. Gerade einmal acht Prozent rechnen damit, dass sich in der nächsten Saison das Geschäft verbessert.

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Geschäftsklima kühlt sich zum dritten Mal in Folge ab

Der sogenannte Klimaindex, der die Stimmungslage der Betriebe abbildet, ist damit zum dritten Mal in Folge zurückgegangen. Er bildet den Mittelwert aus allen Rückmeldungen der befragten Betriebe. Lag er im Frühjahr noch bei 90,2 Punkten, liegt er nun bei 87,5 Punkten. Im Herbst 2023 hatte er noch bei 104,5 Punkten gelegen.

"Tourismus braucht Planungssicherheit"

"Um den Tourismus nach vorne zu bringen und wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen, braucht es Planungssicherheit und unternehmerische Spielräume", sagte Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der IHKN. Verbesserungsbedarf sieht die IHKN demnach beim Bürokratieabbau, beim Zugang von Arbeitskräften aus Drittstaaten sowie bei Investitionen in die Infrastruktur und Mobilitätsangebote in den niedersächsischen Tourismusregionen. An der Umfrage zwischen Mitte Oktober und Anfang November hatten sich rund 450 Betriebe aus der Hotellerie, der Gastronomie, der Campingwirtschaft sowie Reisebüros und Reiseveranstalter beteiligt.

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