Spitzenforscher arbeiten künftig in Braunschweig und Hannover
Die Alexander von Humboldt-Professur holt internationale Spitzenforschung nach Deutschland. Am Montagabend wurden in Berlin zwei Wissenschaftler ausgezeichnet, die nach Braunschweig und Hannover wechseln.
Der Spanier Daniel Prades beschäftigt sich nach Angaben der Alexander von Humboldt-Stiftung mit dem Thema Luftverschmutzung und möglichen Frühwarnsystemen für die Gesundheitsprävention. Seine Forschung werde von der Stiftung in den kommenden fünf Jahren mit fünf Millionen Euro gefördert. Damit konnte Prades, der bisher in Barcelona gearbeitet hat, für die TU Braunschweig gewonnen werden. Auch Robert Raußendorf wird mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet. Er kommt aus Vancouver und soll nun an der Leibniz Universität Hannover die Weiterentwicklung von Quantencomputern und auch die Ausbildung zukünftiger Quantenphysiker voranbringen. Die Preise wurden in Berlin unter anderem von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) überreicht.
4,2 Millionen Tote durch Luftverschmutzung
2019 starben nach Schätzungen der WHO rund 4,2 Millionen Menschen weltweit frühzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung im Freien. Um eine Art Frühwarnsystem für die Gesundheitsprävention zu bekommen, wurden nach Angaben der Alexander von Humboldt-Stiftung in den vergangenen Jahren bereits große Fortschritte in der Entwicklung von hochsensiblen Sensoren gemacht, die kleinste Partikel von Schadstoffen nachweisen können. Allerdings könnten diese Sensoren noch nicht außerhalb großer Labore im Alltag eingesetzt werden. Vor allem fehlten bisher Messsysteme, damit die Sensoren in Miniaturformat vergleichbare und verlässliche Ergebnisse liefern. Daniel Prades solle nun in Braunschweig solche neuen, leicht transportablen Messsysteme entwickeln, die Veränderungen auslesbar und verlässlich vergleichbar machen.
Die Quantenphysik und superschnelle Computer
Nach Angaben der Alexander von Humboldt-Stiftung verfolgen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt seit mehr als 20 Jahren das Ziel, die Quantenphysik für die Entwicklung von superschnellen Computern zu nutzen. Robert Raußendorf gilt als einer der Erfinder des Einweg- oder Messungsbasierten Quantencomputers. An der Leibniz Universität Hannover solle er nun als Humboldt-Professor die Weiterentwicklung von Quantenrechnern und auch die Ausbildung zukünftiger Quantenphysikerinnen und Quantenphysiker in Deutschland voranbringen. Ziel sei es, einen "skalierbaren, fehlertoleranten Quantenrechner auf Ionenfallen-Basis zu bauen", heißt es.