Der Schriftzug "Landgericht Braunschweig" ist neben dem Niedersachsen-Wappen auf einem Schild am Haupteingangsbereich zum Landgericht Braunschweig zu lesen. © picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg Foto: Moritz Frankenberg

Racheakt in der Schweiz? Geschwisterpaar soll Mord geplant haben

Stand: 27.06.2024 17:45 Uhr

In der Schweiz stirbt ein Mann durch eine Messerattacke. Die Spur führt die Ermittler zu einem Geschwisterpaar nach Braunschweig. Sollte mit dem Mord der Tod des Vaters gerächt werden?

Diese Frage versucht das Landgericht in Braunschweig ab dem 11. Juli zu klären. Wegen Mordes angeklagt ist ein 25-Jähriger, der gemeinsam mit seiner Schwester beschlossen haben soll, den mutmaßlich gewaltsamen Tod des gemeinsamen Vaters im Jahr 2022 zu rächen, wie das Landgericht am Donnerstag mitteilte. 

Spielte die Schwester den Lockvogel?

Eine maßgebliche Rolle im Mordplan spielte dessen Schwester. Die Frau hat sich nach Überzeugung der Ermittler als Lockvogel zur Verfügung gestellt. Über soziale Netzwerke soll sie das spätere Opfer in der Schweiz ausfindig gemacht haben. Mit falscher Identität soll sie dann versucht haben, eine Liebesbeziehung zu dem Mann aufzubauen. Mit den Infos zum Aufenthaltsort soll der Angeklagte im Juni 2023 dann mit seiner Lebensgefährtin in die Schweiz gefahren sein und den Mann mit einem Messer attackiert haben. Nach einem Bericht der "Bild" lebte der Mann in einer Flüchtlingsunterkunft in Haute-Nendaz im Kanton Wallis. Das Opfer versuchte noch zu fliehen, starb aber in Nähe des Tatorts. 

Handy des Täters wurde beim Opfer gefunden

Weitere Details zum Hintergrund wollte das Gericht vor dem Prozessauftakt nicht nennen. Damit bleiben die Todesumstände des Vaters und die Verbindung zum Mann in der Schweiz zunächst unklar. Wie die "Bild" weiter berichtet, lebt die Schwester mittlerweile in Pakistan. Der Angeklagte und seine Freundin wurden demnach Anfang 2024 in Braunschweig gefasst. Die polnische Mittäterin soll bereits in die Schweiz überstellt worden sein. Die Staatsanwaltschaft erklärte auf Nachfrage, dass das Handy des mutmaßlichen Täters beim Opfer gefunden worden sei. Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage bis Ende August angesetzt.

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