Oldenburger Gleishalle wird nach historischem Vorbild saniert
Die Gleishalle im Oldenburger Hauptbahnhof wird nach historischem Vorbild von 1915 saniert. Am Donnerstag fiel der symbolische Startschuss für die Arbeiten, die 2027 beendet sein sollen.
Dafür investiert die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren rund 80 Millionen Euro, wie das Unternehmen und die Stadt Oldenburg mitteilten. Rund 74 Millionen Euro sind allein für die Demontage, Aufarbeitung und Wiedereinsetzung der drei Hallenschiffe inklusive der Glasdächer und tragenden Elemente vorgesehen. Reisende müssen sich für die Zeit des Rück- und Aufbaus auf Einschränkungen einstellen, da die jeweiligen Bahnsteige für sechs bis acht Monate gesperrt werden.
Gleishalle ist in Niedersachsen einzigartig
Nach Angaben der Bahn handelt es sich um die einzige noch in Niedersachsen vorhandene historische Gleishalle. Jeder einzelne Arbeitsschritt sei darauf ausgerichtet, die Gleishalle wieder in ihrem Glanz von 1915 erstrahlen zu lassen, sagte der Bauprojektleiter der Bahn, Felix Burckhardt. Die Aufarbeitung der Hallenelemente übernimmt eine Firma in Ostfriesland.
Streit zwischen der Stadt und der Bahn
Die Zukunft des denkmalgeschützten Bauwerks war längere Zeit unklar. Jahrelang hatten die Stadt Oldenburg und die Bahn über die Kosten für eine Sanierung gestritten. Zeitweise hatte die Bahn in Erwägung gezogen, die im Jugend- und Heimatstil errichtete Halle aus Kostengründen abzureißen und durch einzelne Bahnsteigdächer zu ersetzen. 2013 hatte die Bahn die Glasscheiben aus der Stahlkonstruktion herausnehmen lassen, damit die Pfeiler nicht einsacken. 2017 hatte die Bahn die Halle dann provisorisch mit einer Holzkonstruktion unter dem Dach stabilisiert. Der Bahnhof ist Eigentum der Deutschen Bahn.