Niedersachsen führt digitales "Justizpostfach" ein
Niedersachsen will Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zur Justiz erleichtern. Anträge und Dokumente können nun über ein digitales Postfach bei den entsprechenden Stellen eingereicht werden.
"Mein Justizpostfach" heißt der bundesweite Service, der nun auch in Niedersachsen freigeschaltet ist. "Endlich können alle Menschen in unserem Land online mit der Justiz kommunizieren", so Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD). Bisher war dieser papierlose Service professionellen Anwendern, wie etwa Rechtsanwälten vorbehalten. Noch handelt es sich bei der verfügbaren Version des Justizpostfachs allerdings um eine Pilotversion. Der Funktionsumfang werde aber laufend erweitert, so die Ministerin. Künftig soll auch der Kontakt zwischen Anwaltskanzleien und ihren Mandantinnen und Mandanten über das Postfach laufen können.
Anmeldung mit Personalausweis und BundID
Wer das digitale Postfach nutzen möchte, braucht für die Anmeldung die Online-Funktion des Personalausweises und eine BundID - ein zentrales Konto zur Identifizierung für Online-Anträge. Nach einmaliger Freischaltung können Schriftsätze, Anträge und Dokumente übermittelt werden. Den Angaben zufolge verfügt das Postfach über einen sehr hohen Sicherheits- und Datenschutzstandard. Wahlmann verspricht sich von dem Angebot auch, dass Abläufe in der Justiz beschleunigt werden und digital eingereichte Unterlagen leichter verarbeitet werden können.
Postfach auch für Erbscheinverfahren oder Betreuungssachen
Laut Wahlmann beschränkt sich der Service nicht auf klassische Rechtsstreitigkeiten. Auch wenn es um Erbscheinverfahren oder Betreuungsangelegenheiten geht, können Bürgerinnen und Bürger so mit der Justiz in Kontakt treten. "Auch Sachverständige können nun auf einem ganz einfachen Weg ihre Gutachten digital an Gerichte und Behörden übermitteln". Der neue Service ist unter der Adresse mein-justizpostfach.bund.de erreichbar.
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