Krankschreibungen in Niedersachsen erreichen neuen Rekord
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten am Arbeitsplatz haben in Niedersachsen 2023 im zweiten Jahr in Folge einen Rekordstand erreicht. Das ergab eine Studie der Krankenkassen DAK und KKH.
Bezogen auf 100 DAK-Versicherte gab es im vergangen Jahr laut der Krankenkasse rund 212 Krankschreibungen. Im Vorjahr waren es noch 188. Die Anzahl der Krankschreibungen stieg bei der DAK demnach um 13 Prozent. Dabei fehlten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschnittlich an 21 Tagen im Jahr. Bei der KKH stieg die Zahl der Krankheitsfälle pro 100 Mitglieder im vergangenen Jahr von 179 (2022) auf 204. Das entspricht einem Anstieg von fast 14 Prozent. Dort fehlten die Versicherten jedoch nur durchschnittlich 11 Tage. Der landesweite Krankenstand lag im vergangenen Jahr bei 5,7 Prozent und somit auf dem höchsten Stand seit Beginn der Erhebung vor 25 Jahren, wie die DAK mitteilte. Das bedeute, dass in Niedersachsen im Durchschnitt an jedem Tag des vergangenen Jahres 57 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Damit übertraf Niedersachsen den bundesweiten Durchschnitt von 5,5 Prozent.
DAK: Fehlzeiten belasten Unternehmen
Das Ergebnis sei angesichts der Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend, sagte DAK-Landeschef Dirk Vennekold. Dennoch würden die krankheitsbedingten Fehlzeiten die Arbeitsabläufe in vielen Unternehmen stark belasten. "Besonders dann, wenn die Personaldecke durch den Fachkräftemangel immer dünner wird", sagte Vennekold.
Hauptsächlich Atemwegserkrankungen und Rückenprobleme
Bei der KKH waren die meisten Krankschreibungen auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Bei DAK-Versicherten gingen die meisten Krankheitstage hingegen auf Muskel- und Rückenbeschwerden oder andere Skelettprobleme zurück. Die Unterschiede liegen wahrscheinlich an den unterschiedlichen Berufsgruppen, die vermehrt bei der einen oder der anderen Krankenkasse versichert sind, sagten Sprecherinnen der Krankenkassen dem NDR Niedersachsen.