Kliniken in Niedersachsen leiden unter hohen Kosten
Viele Kliniken in Niedersachsen beenden das Jahr mit einem Defizit - der Grund: Kostenexplosionen bei Energie- und Sachmittelpreisen. Landeshilfen in Höhe von 600 Millionen Euro dürften nicht reichen.
Vonseiten der Politik seien nun rasche Hilfen nötig, weil die Liquidität nicht mehr gegeben sei, sagte Martin Pohlmann vom Caritas-Landesverband Oldenburg am Donnerstag. Helge Engelke von der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) betonte, dass die finanzielle Situation bei allen Krankenhäusern angespannt sei. "Die ersten Häuser haben Insolvenz angemeldet, viele versuchen noch, über Zuschüsse ihrer Träger ihre Defizite auffangen zu können." Neben den Kostenexplosionen bei den Energie- und Sachmittelpreisen wirke sich die geringe Belegung in den Kliniken negativ auf die Einnahmen aus. Erschwerend komme hinzu, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen Gehaltszuwächse im zweistelligen Prozentbereich zu erwarten seien.
NKG: Krankenhäuser brauchen 1,2 Milliarden Euro
Engelke forderte grundsätzlich einen Strukturwechsel bei der Finanzierung der Kliniken. Kurzfristig aber werde dringend Geld benötigt. Zwar sieht der Härtefallfonds für die Krankenhäuser in Niedersachsen 600 Millionen Euro an Unterstützung vor, doch das reiche bei weitem nicht. "Der tatsächliche Finanzbedarf der Krankenhäuser in Niedersachsen beläuft sich auf 1,2 Milliarden Euro", sagte Engelke.
Symbolischer Akt: Licht aus in 13 Kliniken
13 Krankenhäuser im Oldenburger Land wollen am Freitagabend mit einer Aktion auf die schwierige Lage aufmerksam machen: Um 18 Uhr soll für 15 Minuten das Licht gelöscht werden. Ein symbolischer Akt, wie Pohlmann sagte: "Der Krankenhausbetrieb in den Notaufnahmen, den OPs und den Stationen wird natürlich fortgesetzt."