Hallo Niedersachsen wird mit Bremer Fernsehpreis geehrt
Für die "beste Recherche" hat die Jury des Bremer Fernsehpreises einen Beitrag des NDR Regionalmagazins Hallo Niedersachsen prämiert. Autorin Christina Harland deckt Missstände in einer Pflege-WG auf.
"Die Redaktion von Hallo Niedersachsen hält uns den Spiegel vor", sagte Laudatorin und Jurymitglied Birgitta Weber über den Bericht vom 22. Dezember 2019. Vielleicht, so die Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins "Report Mainz", seien wir so froh über jeden Pflegeplatz, dass wir die Augen verschließen. Harland sei den Vorwürfen massiver Misstände in einer privaten Pflege-WG in Neustadt bei Hannover nachgegangen.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen WG-Betreiberin
Ehemalige Beschäftigte hatten der Autorin erzählt, dass Bewohnerinnen und Bewohner nachts eingeschlossen und mit kalten Duschen bestraft würden. Zudem schilderten sie, wie die Menschen in Kot und Dreck leben müssten. Die WG-Betreiberin bestreitet in dem Beitrag alle Vorwürfe. Im Zuge der Berichterstattung gingen mehrere Strafanzeigen gegen Carolina S. bei der Staatsanwaltschaft Hannover ein. Die Ermittlungen gegen die Betreiberin dauern an.
Fernsehpreis ehrt Leistungen im Regionalfernsehen
Der Bremer Fernsehpreis ist ein undotierte Fernsehpreis für herausragende Leistungen im deutschsprachigen Regionalfernsehen. Radio Bremen vergibt ihn im Auftrag der ARD - mit Unterbrechungen - seit 1974. In diesem Jahr hat die Jury unter Vorsitz von Fernsehmoderator Frank Plasberg aus 20 Nominierten bei 151 Einreichungen sechs Produktionen und eine Moderatorin ausgezeichnet. Außerdem verlieh die Jury zwei Sonderpreise. Die Ehrung gilt als maßgebliche Auszeichnung für regionale Fernsehprogramme.