Bistum Osnabrück: Havliza soll Missbrauchs-Aufarbeitung stärken
Im Bistum Osnabrück soll die unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt verbessert und personell gestärkt werden. Unter anderem soll die frühere niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza dabei helfen.
Gemeinsam mit Esther de Vries vom Osnabrücker Kinderschutzbund verstärkt die ehemalige Ministerin als Expertin die ehrenamtliche Arbeit als externe Beraterin. Darüber informierten die externen Sprecher der sogenannten Monitoring-Gruppe im diözesanen Schutzprozess am Mittwoch. Mit diesen beiden Frauen und ihrer ausgewiesenen Expertise sei die Gruppe zukünftig in der Lage, noch stärker in den Prozess hineinwirken zu können, sagte Thomas Veen, einer der Vertreter der Monitoring-Gruppe. Laut Veen ist diese Gruppe für die Überwachung der Prozessregeln zuständig und soll Impulse zur Steuerung und Entwicklung des Schutzkonzeptes geben.
Missbrauchs-Aufarbeitung: Kirche stellt 1,3 Millionen Euro bereit
Das Bistum Osnabrück hatte ein Team aus Rechtswissenschaftlern und Historikern beauftragt, die sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen auf seinem Gebiet seit 1945 zu untersuchen. Dafür stellte die Kirche 1,3 Millionen Euro bereit. Im Zwischenbericht zu dem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt waren im September 2022 etliche Verstöße der katholischen Kirche im Umgang mit Betroffenen festgestellt worden. Bischof Franz-Josef Bode räumte kurz darauf "erhebliche Defizite und schwerwiegende Fehler" ein, die zum großen Teil in seiner Amtszeit gemacht worden seien. Vor einem Monat trat Bode zurück.