Zahl der Hochzeiten in Hamburg auf historischem Tiefstand
Die negative Entwicklung setzt sich fort: Auch 2022 war die Zahl der Hochzeiten in Hamburg rückläufig - obwohl viele Corona-Einschränkungen schon weggefallen waren. Das bedeutet einen erneuten historischen Tiefstand.
Insgesamt seien im vergangenen Jahr 4.323 Ehen geschlossen worden, teilte das Statistikamt Nord am Montag in Hamburg mit. Das sind noch einmal 366 Hochzeiten weniger als 2021.
September am beliebtesten
Die meisten Ehenschließungen gab es mit 473 im September. Der Januar war als Hochzeitsmonat dagegen am wenigsten beliebt, da gaben sich nur 276 Paare das Ja-Wort. Die Statistik zu den Eheschließungen in Hamburg wird seit 1938 geführt.
Ein Grund für die rückläufige Entwicklung dürfte sein, dass Hamburger Standesämtern aufgrund zahlreicher anderer Aufgaben weniger Kapazitäten für Eheschließungen zur Verfügung stellen. Das hatte Anfang des Jahres ein Sprecher des für alle Hamburger Standesämter federführende Bezirksamtes Harburg gesagt.
Hamburger Paare weichen offenbar auf Umland aus
Städte wie Ahrensburg und Lübeck in Schleswig-Holstein berichteten dagegen von einer steigenden Nachfrage nach Terminen von Hamburger Paaren. Eine Stadtsprecherin aus Lübeck hatte Anfang des Jahres gesagt, dass seit einiger Zeit die Anfragen von Paaren, die in Hamburg wohnhaft sind und angeben, in Hamburg keine Termine zu erhalten, deutlich zugenommen hätten.
Anmeldung beim Standesamt des Wohnsitzes notwendig
Die Anmeldung der Eheschließung muss laut Bezirksamt Harburg beim Standesamt des Haupt- oder Nebenwohnsitzes eines Verlobten erfolgen. Die Eheschließung kann dann aber anschließend bei jedem deutschen Standesamt stattfinden. Frühestens sechs Monate vor dem Termin kann die Anmeldung nach Behördenangaben eingereicht werden. Dann kommt es darauf an, schnell zu sein. Denn: "Die Anmeldungen zur Eheschließung werden nach Eingang und Vollständigkeit bearbeitet", sagte der Sprecher des Bezirksamts Harburg.
Zahl der Scheidungen auch gesunken
Unterdessen ist in Hamburg die Zahl der Scheidungen 2022 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen: 3.132 Paare zogen einen Schlussstrich unter ihre Ehe. 2021 waren es 143 mehr gewesen. 2.484 Kinder haben seitdem geschiedene Eltern. Jede fünfte dieser Ehen hatte bis dahin schon seit mehr als 20 Jahren gehalten.