Wasserspender: Ausbau in Hamburg kommt nicht voran
Viel Wasser trinken - das ist bei Hitze besonders wichtig, so wie am vergangenen Wochenende. Wer in Hamburg unterwegs ist, kann auch die öffentlichen Wasserspender nutzen. Doch der Ausbau läuft weiterhin schleppend.
Derzeit gibt es 48 Trinkwasserspender über die ganze Stadt verteilt. Die meisten davon - nämlich 43 - befinden sich an öffentlichen Toiletten und werden von der Stadtreinigung betrieben. Das zeigt die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Neues Modell im Wilhelmsburger Inselpark
Hamburg Wasser bietet vier Trinkwassersäulen an der Alster, den Landungsbrücken und im Stadtpark an. Zudem steht ein ganz neues Modell seit Mai im Wilhelmsburger Inselpark. Das Besondere: Dieser Trinkwasserbrunnen ist robuster als andere und barrierearm. Denn er hat eine niedrige Höhe und ist von verschiedenen Seiten und Positionen zugänglich, sodass er auch von Kindern oder Menschen im Rollstuhl genutzt werden kann. Zudem fließt nicht genutztes Wasser in eine Auffangschale, sodass auch Tiere ihren Durst löschen können.
Linke fordert besseren Zugang zu Trinkwasser
Doch das sei ingesamt zu wenig, kritisiert der umweltpolitische Sprecher der Linken, Stephan Jersch. Denn seit diesem Jahr gilt eine EU-Richtlinie, wonach sich die Mitgliedstaaten verpflichten, den Zugang zu sicherem Trinkwasser für alle Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Vor allem Obdachlose seien Hitzewellen schutzlos ausgeliefert, so Jersch. Auch im Hinblick auf den Hitzeaktionsplan für Hamburg müsse der Ausbau höchste Priorität haben.
Hamburg Wasser will in diesem Jahr vier bis fünf weitere Trinkwasserbrunnen errichten. Hamburgs rot-grüne Koalition hatte sich vor Jahren die Zielmarke von 100 Trinkwasserspendern gesetzt - bislang ist aber nur die Hälfte geschafft.