Warnstreik auf Hamburgs Sportplätzen: Spielausfälle am Wochenende
Am Wochenende könnten zahlreiche Partien im Hamburger Amateur-Fußball ausfallen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Platzwarte und Platzwartinnen der Stadt zum Warnstreik aufgerufen.
Hintergrund ist, dass die zweite Verhandlungsrunde des öffentlichen Dienstes für die Beschäftigten der Länder am Freitag ohne Ergebnis geblieben ist. Ver.di ruft die Sportplatzwarte und -wartinnen der Stadt dazu auf, sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag die Arbeit niederzulegen.
Bis zu 100 Spielausfälle möglich
An dem Streik beteiligen sich voraussichtlich etwa 40 Platzwarte und Platzwartinnen, bis zu 100 Spiele des Hamburger Amateurfußballs könnten demnach ausfallen. Die Hallenturniere der Kleinsten finden statt. Unabhängig vom Streik fällt definitiv das Regionalliga-Heimspiel der U21 des HSV gegen den SV Meppen aus. Grund dafür ist, dass das Bezirksamt Eimsbüttel den Platz wegen Unbespielbarkeit für das Wochenende gesperrt hat.
Ver.di: Falsches Signal des Finanzsenators
Hamburgs ver.di-Vize Ole Borgard sagte, die Arbeitgeber hätten auch nach der zweiten Verhandlungsrunde am Freitag den Ernst der Lage offensichtlich nicht erkannt. "Hamburgs Finanzsenator und Verhandlungsführer Andreas Dressel hat den Beschäftigten im öffentlichen Dienst allen Ernstes geraten, Wohngeld zu beantragen, wenn das Gehalt für die Miete nicht reicht." Damit sende er ein fatales Signal in die Republik.
Gewerkschaft: Hohe Arbeitsbelastung bei Platzwarten
Laut Gewerkschaft ist die Arbeitsbelastung bei den Platzwarten und Platzwartinnen extrem hoch. Sie hatten sich bereits per Brandbrief beschwert. Darin bemängeln sie unter anderem Fälle von mehr als 200 Arbeitsstunden monatlich oder auch regelmäßig Wochenenden mit einer Gesamtzeit von 20 Stunden auf den Anlagen. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten. Die Tariflaufzeit soll 12 Monate betragen. Für Berlin, Hamburg und Bremen verlangen die Gewerkschaften eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.
Hamburger Fußball-Verband: Ausreichend Nachholspieltage
Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) reagierte trotz der drohenden Spielabsagen entspannt. "Wir wollen uns am Montag in Ruhe ein Bild von der Lage machen", sagte HFV-Präsident Christian Okun am Sonnabend. Betroffen seien nur städtische Sportplätze. Es gäbe auch zahlreiche Plätze, die von den Vereinen verwaltet werden, erklärte Okun. Der HFV hatte bereits zuvor erklärt, dass im Rahmenterminkalender ausreichend Nachholspieltage vorhanden seien.