Verbände fordern einen Kinder- und Jugendgipfel für Hamburg
Die Kinder- und Jugendhilfe in Hamburg ist am Limit. Das sagen zumindest mehrere Verbände und Einrichtungen der sozialen Arbeit. Mit dem Aufruf "Tu was, Hamburg" fordern sie einen Kinder-und Jugendgipfel in der Stadt.
"Wir sehen das Kindeswohl und die Kinderrechte stark gefährdet", warnt Volker Vödisch von der Landesarbeitsgemeinschaft Kindheit und Jugend der Hamburger Linkspartei. Die Lage in den Jugendämtern sei dramatisch, ergänzt er. Bestätigung erhält er von Matthias Stein von der Arbeitsgemeinschaft Allgemeiner sozialer Dienst der Jugendämter.
Mehr zu bearbeitende Fälle, aber weniger Personal
Seit 2021 hat es laut Senat in fünf Hamburger Bezirken 72 Überlastungsmeldungen gegeben - das sind die offiziellen Zahlen. "Wir wissen von Fachkräften, dass die tatsächliche Zahl der Meldungen noch weitaus höher ist", sagt Stein. Grund für die Überlastung sind fehlendes Personal und eine steigende Anzahl komplexer Fälle, die aufwendig bearbeitet werden müssen.
Sozialbehörde will Gespräche mit Verbänden führen
Elke Wolfram von ver.di weiß: Auch in anderen Bereichen der Jugendhilfe arbeiten die Fachkräfte am Limit. "Die Kolleginnen und Kollegen der Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und in der Familienförderung, sind seit Jahren strukturell unterfinanziert", kritisiert Wolfram. Zur Forderung nach einem Kinder- und Jugendgipfel hat sich die Sozialbehörde bislang nicht geäußert, sie will aber zumindest mit den Verfassern und Verfasserinnen des Aufrufes "Tu was, Hamburg" das Gespräch suchen.