UKE: Zusammengewachsene Zwillinge erfolgreich getrennt
Ärztinnen und Ärzten im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine besonders schwierige Operation gelungen: Sie haben Zwillinge getrennt, die im Bauch der Mutter zusammengewachsen waren - also sogenannte siamesische Zwillinge. Beide Mädchen seien wohlauf, teilte das UKE am Mittwoch mit.
Mitte August des vergangenen Jahres machten sich nach aufwendigen Vorbereitungen und Planungen Kinder-Chirurgen, Anästhesisten und Geburtshelferinnen ans Werk: Per Kaiserschnitt entbanden sie die Zwillinge - das war in der 33. Schwangerschaftswoche. Voneinander getrennt wurden sie aber erst Anfang Oktober, also zum errechneten Geburtstermin. Vier Stunden habe die Operation gedauert, erklärte das UKE.
Babys haben Eingriff gut überstanden
Inzwischen haben sich die Säuglinge den Angaben zufolge komplett von dem Eingriff erholt. Sie sind schon zu Hause bei ihren Eltern in Norddeutschland. Die beiden Mädchen waren am Bauch und an ihren Lebern zusammengewachsen. Alle lebenswichtigen Organe hatten sie jeweils einzeln ausgebildet. Und das war ein großer Glücksfall: Denn nur ganz selten überleben verbundene Zwillinge eine chirurgische Trennung.
UKE: Kein vergleichbarer Fall in der Geschichte der Klinik
Dem UKE ist kein vergleichbarer Fall aus seiner 135-jährigen Klinik-Geschichte bekannt. Der Leiter der Kinder-Intensivmedizin, Dominique Singer, sagt, er habe den Eindruck gehabt, dass die beiden Mädchen sich bei der schwierigen chirurgischen Trennung gegenseitig stabilisiert hätten. Das UKE weist darauf hin, dass die Wissenschaft schon seit Längerem von verbundenen Zwillingen spricht und nicht mehr von siamesischen.