Tödliche Schüsse in Borgfelde: 20-Jähriger wegen Mordes verurteilt
"Es war ein feiger und hinterhältiger Mord" - mit diesen Worten hat das Hamburger Landgericht einen jungen Mann zu einer Jugendstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt. Der 20-Jährige hatte im August in Borgfelde einen alten Freund erschossen.
Die jungen Männer kannten sich, seit sie Kinder waren. Sie waren beste Freunde, so sagte es auch der Angeklagte. Dann aber begannen beide, Drogen zu nehmen und offenbar auch, damit zu handeln. Darüber kam es zum Streit.
Gericht sieht in Tötung vorsätzliche Tat
Aus den unzertrennlichen Freunden wurden Kontrahenten. Der Angeklagte beschloss laut dem Gericht, den anderen zu töten. An jenem Augustabend fuhr er mit dem Fahrrad zu einer Grünanlage in Borgfelde, wo sein Freund oft war. Er traf ihn dort auch an. Der Freund kam mit einer Teetasse in der Hand auf ihn zu. "Die personifizierte Arglosigkeit", so der Vorsitzende Richter im Urteil. Der Angeklagte zog eine Pistole aus seiner Bauchtasche und erschoss den 26-Jährigen.
Aus Anklage wegen Totschlags wird Mordurteil
Der Angeklagte sprach im Prozess von einer zufälligen Begegnung und sagte, er habe sich von dem Freund bedroht gefühlt und deshalb geschossen. Der Richter sprach dagegen von einer Exekution. Der 20-Jährige war ursprünglich wegen Totschlags angeklagt, wurde jetzt aber wegen Mordes verurteilt.