Social Media: Justizsenatorin fordert mehr Schutz für Minderjährige
Fotos vom Spielplatz; ein kurzer Film von der Radtour - Erwachsene machen sich oft keine Gedanken, welche Bilder oder Informationen ihrer Kinder sie ins Internet stellen. Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) setzt sich dafür ein, dass die Intim- und Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen in den sozialen Netzwerken besser geschützt wird.
Fotos, die peinliche, sensible oder auch sehr persönliche Momente zeigen, bleiben für lange Zeit im Netz, werden oft geteilt und damit weiterverbreitet. Aber was ist, wenn die jungen Menschen damit nicht einverstanden sind oder die Folgen oft gar nicht überblicken und richtig einschätzen können? Allein können sie sich kaum dagegen wehren, erläutert Justizsenatorin Gallina, die Kinder seien auf die Hilfe der Erziehungsberechtigten angewiesen. Doch selbst die wissen oft nicht, was erlaubt und in Ordnung ist und was nicht.
Gallina fordert klarere Regelungen
Deshalb, so fordert Gallina, müssen im Sinne des Kinderschutzes die gesetzlichen Regelungen "klarer formuliert und nachgeschärft werden". Zu klären sei, unter welchen Umständen sich die Erziehungsberechtigten quasi selbst die Einwilligung erteilen können, um beispielsweise Bilder ihrer Kinder bei Tiktok oder Instagram zu posten. Gallina will aber auch die Anbieter der sozialen Netzwerke stärker in die Pflicht nehmen. Sie sollen Hinweisen auf eine Verletzung der Privatsphäre und ihrer Pflicht zum Löschen solcher Einträge entschlossener nachgehen. Einen entsprechenden Vorschlag will Gallina bei der Justizministerkonferenz Anfang November in Berlin vorlegen.