"Reerdigung": Neue Bestattungsform bald auch in Hamburg?
Asche zu Asche und Staub zu Staub: Hamburg überlegt, sein Bestattungsgesetz zu ändern. Nach Informationen von NDR Hamburg sollen dadurch auch hier sogenannte Reerdigungen möglich werden - so wie bereits in Schleswig-Holstein.
Schleswig-Holstein war das erste Bundesland, das diese neue Bestattungsform ermöglicht hat, Hamburg könnte nun das zweite werden. Die zuständige Umweltbehörde hat den Regierungsfraktionen von SPD und Grünen einen Vorschlag vorgelegt, wie das Bestattungsgesetz geändert werden könnte.
Leichnam zersetzt sich schneller
Entwickelt wurde das Verfahren von dem Berliner Unternehmen "Circulum Vitae". Der Leichnam wird dabei in einem großen Behälter auf Stroh und Heu gebettet. Innerhalb von 40 Tagen sollen dann alle organischen Bestandteile durch die Mikro-Organismen zersetzt sein. Übrig bleiben nach Angaben des Unternehmens nur die Knochen, die dann zermahlen und unter den Humus gemischt werden. Die sterblichen Überreste werden dann - in ein Tuch gewickelt - auf dem Friedhof bestattet. Die Kosten liegen bei knapp 3.000 Euro.
Kritik: Noch zu wenig erforscht
Das Verfahren ist allerdings noch umstritten. Kritikerinnen und Kritiker verlangen unter anderem, dass es noch besser erforscht werden müsse. Das fordert unter anderem der Chef der Rechtsmedizin am Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Benjamin Ondruschka. SPD und Grüne in der Hamburgischen Bürgerschaft zeigen sich zwar offen, haben aber ebenfalls noch eine ganze Reihe von Fragen.