Mit Rasierklingen auf Söhne losgegangen: 44-Jähriger verurteilt
Was bringt einen Vater dazu, mit Rasierklingen auf seine eigenen Söhne loszugehen? Darum ging es am Mittwoch in einem Prozess vor dem Hamburger Landgericht. Ein 44-Jähriger wurde wegen versuchten Totschlags zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Im Prozess wurde klar: Der Mann hatte mit seinen drei erwachsenen Söhnen Streit, weil er sich nicht respektvoll genug behandelt fühlte. Das hatte er ihnen auch vorgeworfen. Zur Eskalation kam es dann an einem Abend im April vergangenen Jahres, als als er nach Feierabend seinen Friseursalon in Rahlstedt verließ.
Treffen in Wilhelmsburg eskalierte
Er beschimpfte seine Söhne in Sprachnachrichten, derbe und bedrohlich. "Ich werde eure Schönheit zerstören" war da noch das harmloseste. Die Söhne pöbelten zurück. Dann verabredete man sich für den späten Abend in Wilhelmsburg. Beim Zusammentreffen gingen alle aufeinander los.
Zwei Söhne wurden verletzt
Der Vater hatte zwei Rasierklingen dabei. Damit verletzte er einen Sohn am Hals, einen anderen am Bauch und am Handgelenk. Sein Verteidiger hatte Freispruch verlangt, die Tat sei Notwehr gewesen.
Das Gericht sah das anders: Der Vater hätte sich so nicht verteidigen dürfen, weil er die Situation selbst mit provoziert hatte. "Sie wollten Ihre Söhne bestrafen", warf die Vorsitzende Richterin dem Angeklagten vor. Der Mann war ursprünglich sogar wegen versuchten Mordes angeklagt.
