Mann von Zug erfasst: S-Bahn-Verkehr in Hamburg zeitweise eingestellt
S-Bahn-Verkehr unterbrochen und ein evakuierter Zug: Das haben am Dienstagmorgen viele Menschen in Hamburg mitbekommen. Am Berliner Tor hatte ein Zug einen Mann überrollt.
Ein Zugführer der S21 von Aumühle zum Hauptbahnhof hatte gegen 4.50 Uhr gemeldet, einen Mann überrollt zu haben. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des 38-Jährigen feststellen. Unklar ist noch, ob der Mann auf den Gleisen möglicherweise schon von einem früheren Zug erfasst wurde. Die S-Bahn musste auf freier Strecke evakuiert werden - insgesamt 50 Beamtinnen und Beamte von Landes- und Bundespolizei halfen dabei, die 179 Fahrgäste sicher über die Gleise zum Bahnhof Berliner Tor zu führen.
Bislang keine Hinweise auf Fremdverschulden
Die Bundespolizei geht derzeit von einem Unfall oder einem Suizid aus, Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es bislang nicht. Die Ermittlungen seien schwierig, da es dort auf freier Strecke keine Videoüberwachung gibt.
S-Bahnverkehr stundenlang gesperrt
Die S-Bahnlinien S1, S3 und S21 waren stundenlang gesperrt. Betroffen waren Tausende Pendlerinnen und Pendler. Gegen 7.30 Uhr wurde dann die Linie S3 wieder freigegeben - die Züge zwischen Pinneberg und Stade fuhren wieder. Anschließend nahmen auch die S1 und S21 den Betrieb wieder auf. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet.
Nadelöhr Hauptbahnhof sorgte für lange Sperrung
Alle Hamburger S-Bahnlinien rollen über vier Gleise im Hauptbahnhof. Das macht das historisch gewachsene Streckennetz so anfällig. Besonders wenn Personen im Gleisbereich gemeldet werden, sind die Auswirkungen oft immens. Dann müssen nämlich die Stromschienen abgeschaltet werden. Das geht technisch im Moment nur in einem größeren Bereich und nicht in einzelnen Gleisabschnitten. Die Folge: Die Züge stauen sich auf den einzelnen Streckenästen oder müssen schon weit vor dem Hauptbahnhof wenden.
