Angeklagte zu Beginn des Prozesses wegen Mordes durch die heimliche Verabreichung von Methadon mit ihren Anwälten im Sitzungssaal im Strafjustizgebäude. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt
Angeklagte zu Beginn des Prozesses wegen Mordes durch die heimliche Verabreichung von Methadon mit ihren Anwälten im Sitzungssaal im Strafjustizgebäude. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt
Angeklagte zu Beginn des Prozesses wegen Mordes durch die heimliche Verabreichung von Methadon mit ihren Anwälten im Sitzungssaal im Strafjustizgebäude. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt
AUDIO: Urteil im Prozess um tödlichen Methadon-Drink in Hamburg (1 Min)

Lebenslange Haftstrafen in Prozess um tödlichen Methadon-Drink

Stand: 05.03.2024 19:23 Uhr

Das Hamburger Landgericht hat am Dienstag drei Männer wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die drei Freunde aus Steilshoop hatten vor einem Jahr einem Bekannten heimlich Methadon ins Getränk gekippt. Der 39-Jährige starb daraufhin an einer Überdosis.

Der Prozess habe Abgründe offenbart, sagte die Vorsitzende Richterin. Nicht nur bei den drei Angeklagten, die einen heimtückischen Raubmord begangen hätten, sondern auch bei vielen Zeuginnen und Zeugen, Freunden sowie Bekannten der drei aus Steilshoop. Die hätten aus einem falsch verstandenen Ehrenkodex im Gericht dreist gelogen - nach dem Motto: In Steilshoop hält man zusammen.

Methadon ins Getränk gemischt

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Angeklagten im Alter von 41, 38 und 26 Jahren am Abend des 13. April 2023 in der Wohnung eines der Angeklagten gemeinsam mit dem 39-Jährigen zunächst Alkohol getrunken und Kokain konsumiert haben. Ohne sein Wissen sollen sie ihm dann Methadon in das Getränk gemischt haben. Er starb an einer Überdosis. Methadon ist ein künstlich hergestelltes Opioid, das eingesetzt wird, um Heroin zu ersetzen oder auch, um starke Schmerzen zu behandeln.

Polizei erreichte ein anonymer Hinweis

Als das Opfer tot auf dem Sofa lag, nahmen die Angeklagten ihm alle Wertsachen ab, bestellten auf seinen Namen Waren im Internet und versuchten mit Tricks an das Geld auf seinem Konto zu kommen. Die Leiche bedeckten sie mit einer Decke und ließen sie in der Wohnung zurück. Der Tote wurde erst Tage später gefunden, nach einem anonymen Hinweis bei der Polizei.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 05.03.2024 | 17:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

So wie in dieser Grafik dargestellt würden die Hamburger laut einer Umfrage von infratest dimap im Februar wählen, wenn am Sonntag Bürgerschaftswahl wäre. © infratest dimap

NDR HamburgTrend: SPD laut Umfrage stärkste Kraft vor Grünen und CDU

Würde Hamburg am Sonntag eine neue Bürgerschaft wählen, hätten SPD und Grüne wieder eine Mehrheit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Social Media - Gefahr oder Chance für den Wahlkampf?