Lebenslange Haftstrafen in Prozess um tödlichen Methadon-Drink
Das Hamburger Landgericht hat am Dienstag drei Männer wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die drei Freunde aus Steilshoop hatten vor einem Jahr einem Bekannten heimlich Methadon ins Getränk gekippt. Der 39-Jährige starb daraufhin an einer Überdosis.
Der Prozess habe Abgründe offenbart, sagte die Vorsitzende Richterin. Nicht nur bei den drei Angeklagten, die einen heimtückischen Raubmord begangen hätten, sondern auch bei vielen Zeuginnen und Zeugen, Freunden sowie Bekannten der drei aus Steilshoop. Die hätten aus einem falsch verstandenen Ehrenkodex im Gericht dreist gelogen - nach dem Motto: In Steilshoop hält man zusammen.
Methadon ins Getränk gemischt
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Angeklagten im Alter von 41, 38 und 26 Jahren am Abend des 13. April 2023 in der Wohnung eines der Angeklagten gemeinsam mit dem 39-Jährigen zunächst Alkohol getrunken und Kokain konsumiert haben. Ohne sein Wissen sollen sie ihm dann Methadon in das Getränk gemischt haben. Er starb an einer Überdosis. Methadon ist ein künstlich hergestelltes Opioid, das eingesetzt wird, um Heroin zu ersetzen oder auch, um starke Schmerzen zu behandeln.
Polizei erreichte ein anonymer Hinweis
Als das Opfer tot auf dem Sofa lag, nahmen die Angeklagten ihm alle Wertsachen ab, bestellten auf seinen Namen Waren im Internet und versuchten mit Tricks an das Geld auf seinem Konto zu kommen. Die Leiche bedeckten sie mit einer Decke und ließen sie in der Wohnung zurück. Der Tote wurde erst Tage später gefunden, nach einem anonymen Hinweis bei der Polizei.