Hamburger Hygiene- und Umweltinstitut unter Erklärungsdruck
Das Hamburger Hygiene- und Umweltinstitut hat offenbar jahrelang mit einer Privatfirma zusammengearbeitet, die von einem ehemaligen und hochrangigen Mitarbeiter gegründet worden war. Das haben Recherchen des NDR Hamburg Journals und von NDR 90,3 ergeben.
Diese Zusammenarbeit war für Kunden des Landeslabors weitgehend intransparent. Ein Auftraggeber des Hygiene-Instituts ist der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. Er lässt Leitungswasser bei dem Hamburger Landeslabor seit Jahren auf Legionellen beproben. Erst durch Recherchen des NDR fällt dem Kirchenkreis und anderen Institutionen auf: Die Rechnungen kamen nicht vom Hygiene-Institut, sondern vom HVZ, dem hygienischen Versorgungszentrum.
Unternehmen von ehemaligem Mitarbeiter
Das ist das Unternehmen eines ehemaligen ärztlichen Direktors. Seine GmbH hatte bis vor Kurzem die gleiche Adresse wie das städtische Hygieneinstitut und auch eine Behördennummer. Öffentlich einsehbare Geschäftsberichte zeigen, dass die Firma schätzungsweise hunderttausende Euro Umsatz gemacht hat. Der Geschäftsführer wollte auf Nachfragen des NDR keine Auskunft geben. Die zuständige Umweltbehörde bestreitet, dass die Zusammenarbeit zwischen Hygiene-Institut und Privatfirma problematisch war. Inzwischen ist sie beendet.
Hamburger Linke übt scharfe Kritik
Was im Vertrag steht, den Hygiene-Institut und das HVZ geschlossen hatten, bleibt unbekannt. Die wichtigsten Stellen wurden von den Behörden geschwärzt, bevor er veröffentlicht wurde. Angefordert hatte den Vertrag der Linke Bürgerschaftsabgeordnete David Stoop. Er kritisiert das Geschäftsmodell scharf und hat weitere Anfragen an den Senat angekündigt.
