Hamburg plant "Carpooling"-Spur für Rodigallee in Jenfeld
Hamburg probiert in der Rodigallee in Jenfeld eine neue Verkehrsform aus: Eine Fahrspur dürfen neben Bussen und E-Fahrzeugen nur Autos mit mindestens drei Insassen nutzen. Das nennt sich Carpooling. Den übrigen Fahrzeugen bleiben statt bisher zwei Spuren nur eine Spur je Richtung.
Der Umbau der Rodigallee ist seit sieben Jahren ein Zankapfel. Der bisherige Plan war, eine Spur wegzunehmen, eine zweite nur als Busspur. Nun legt der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer eine ungewöhnliche Umplanung vor: Die dritte Spur soll stadteinwärts zu einer neuartigen Sonderspur werden - also Richtung Wandsbek und Innenstadt, und zwar zwischen Jüthornstraße und Öjendorfer Damm.
Carpooling: Mindestens drei Fahrgäste pro Auto
Auf 3,5 Kilometern dürfen dort elf Buslinien, Taxis, Elektroautos und erstmals auch sogenannte Carpooling-Fahrzeuge fahren. Dazu müssen in einem Auto beispielsweise Vater, Mutter und Kind sitzer oder drei und mehr Kollegen und Kolleginnen auf dem Weg zur Arbeit. Die Verkehrsbehörde möchte damit einen Anreiz für Gemeinschaftsfahrten schaffen.
Breitere Fuß- und Radwege
Und noch ein weiteres Novum in Hamburg ist geplant: Staut sich der Verkehr, wird die dritte Spur, die Busspur, per Signaltafel für alle freigegeben. So soll ein guter Verkehrsfluss gesichert werden. Das gilt aber erst ab 2029, wenn der Umbau fertig sein soll. Vier Jahre wird er dauern, der Start ist für das zweite Quartal 2025 geplant. Außerdem bekommt die Rodigallee breitere Fuß- und Radwege. Insgesamt geht es um sieben Kilometer, davon werden 500 Meter zum Kopenhagener Radweg - also einem Radweg, der durch einen Kantstein von der Fahrbahn getrennt ist und dadurch sicherer sein soll. Insgesamt müssen für die Umbaumaßnahmen 32 Bäume gefällt werden, es sollen aber 84 neue Bäume gepflanzt werden.