Hamburg: Mann in Unterkunft getötet - Prozess gegen Mitbewohner
Nach einem gewaltsamen Streit in einer Flüchtlingsunterkunft im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf war im Februar ein 61 Jahre alter Mann gestorben. Seit Montag müssen sich zwei Mitbewohner vor dem Hamburger Landgericht verantworten.
Die 43 und 51 Jahre alten Angeklagten sollen laut der Staatsanwältin mit einer Eisenstange auf Kopf und Körper des 61-Jährigen eingedroschen haben. Als der Mann längst reglos am Boden lag, sollen sie noch auf ihn eingetreten haben.
66-Jähriger überlebte
Der 61-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, starb jedoch noch in der Notaufnahme. Auch ein zweiter Mann wurde verletzt: Als dieser seinem Landsmann helfen wollte, sollen die beiden Angeklagten auch ihn mit der Eisenstange malträtiert haben. Der 66-Jährige überlebte aber mit zahlreiche Kopfplatzwunden, einem Jochbeinbruch und Prellungen. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten Totschlag sowie versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.
Viel Alkohol im Spiel
Zwischen den Männern soll es Streit gegeben haben. Worum es dabei ging, ist noch unklar. Bekannt ist nur: Alle vier Männer waren am Tatabend erheblich alkoholisiert, der später Verstorbene mit 1,56 Promille noch am geringsten. Bei seinem 66 Jahre alten Landsmann wurden 3,3 Promille festgestellt, bei den Angeklagten 3,0 und mehr als 2,3 Promille.
Angeklagte schweigen
Am ersten Verhandlungstag schwiegen die beiden Angeklagten. Einer der beiden hatte vor der Polizei behauptet, er habe nur den Streit zwischen den anderen schlichten wollen, dabei sei alles eskaliert. Die Verteidigung deutete an, dass sich die Angeklagten zu einem späteren Zeitpunkt äußern werden.