Encrochat: Prozess gegen Hamburger Drogenhändler gestartet
Der verschlüsselte Messenger-Dienst Encrochat wurde nicht nur weltweit von Drogenbanden, sondern auch von kleinen Einzeldealern genutzt. Das zeigt ein Prozess, der am Dienstag vor dem Hamburger Landgericht begonnen hat.
Es war alles so einfach, sagte der 34-jährige Angeklagte. Über Encrochat hatte er Kokain und Marihuana eingekauft und dann mit einem Preisaufschlag weiterverkauft, ebenfalls über Encrochat.
Drogenübergabe auf Parkplatz in Osdorf
Für die Drogenübergabe verabredete er sich mit seinen Kunden meistens auf einem Supermarktparkplatz in Osdorf, in unmittelbarer Nachbarschaft zu seiner Wohnung. Er ging kurz rüber, übergab die vereinbarte Menge Drogen, kassierte das Geld und ging wieder nach Hause. Über 200.000 Euro soll er so eingenommen haben.
Bei Rückkehr aus der Türkei verhaftet
Der Drogenhandel lief, bis französische Ermittlerinnen und Ermittler Encrochat knackten, die gefundenen Daten auch an die Hamburger Polizei übergaben und die auf den Mann aus Osdorf stieß. Als seine Wohnung durchsucht wurde, floh er zunächst in die Türkei. Bei seiner Rückkehr wurde er verhaftet.
Fünfjährige Haftstrafe?
Jetzt kommt er an die fünf Jahre ins Gefängnis. Auf die Strafe haben sich die Prozessbeteiligten am Dienstag für den Fall verständigt, dass der Angeklagte alles gesteht. Er hat den Drogenhandel eingeräumt.