Ehefrau zu Tode misshandelt: Zehneinhalb Jahre Haft
In einem schweren Fall von häuslicher Gewalt hat das Hamburger Landgericht am Donnerstag einen Mann zu zehneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der 38-Jährige hatte seine Ehefrau lange Zeit misshandelt und im November vergangenen Jahres totgeschlagen.
Die Eheleute kamen vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Hamburg, sie haben eine kleine Tochter. Die Familie lebte in einer Flüchtlingsunterkunft in Barmbek. Die Frau war ein lebensfroher Mensch, so haben es Zeuginnen im Landgericht gesagt. Dann habe sie sich verändert. Sie habe viel Alkohol getrunken und sei kaum noch aus dem Haus gegangen. Vor einem Jahr offenbarte sie sich erstmals im Gespräch mit Freundinnen: Ihr Mann würde sie misshandeln, sagte sie, und zeigte Verletzungen im Gesicht und am Körper. Sie traute sich aber nicht, sich von ihm zu trennen - mit kleinem Kind in einem fremden Land. Also blieb die 36-Jährige bei ihrem Mann und betäubte sich mit Alkohol.
Frau starb im November 2023
Der Angeklagte fügte seiner Frau laut Gericht bereits im April 2023 Hämatome am Bauch und eine Rippenfraktur zu. Mitte November habe der Angeklagte die 36-Jährige so schwer misshandelt, dass sie in den frühen Morgenstunden des 14. November 2023 starb. Sie erlitt unter anderem großflächige Einblutungen am Schädel, zwei Rippenfrakturen und einen Dünndarmriss, der letztlich zu ihrem Tod führte.
Richterin: Nur der Angeklagte kommt als Täter in Betracht
Der Angeklagte hat die Misshandlungen bestritten. Zu den Verletzungen sagte er, seine Frau sei draußen in einem Park überfallen worden. Doch die Vorsitzende Richterin betonte, die Beweise seien eindeutig. Als Täter komme nur der Angeklagte in Betracht. Das Gericht sprach ihn wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge schuldig.