Die Veddel bekommt einen Mobilitäts-Knotenpunkt
Am Hamburger S-Bahnhof Veddel entsteht in den kommenden sechs Jahren ein wuchtiger Neubau als Mobilitäts-Knotenpunkt, der sogenannte Zusammenhub. Dort sollen Busdepot, Parkplätze, Fahrradstation und Supermarkt unter einem Dach vereint werden.
"Busbetriebshof - so etwas vermutet man eigentlich in der dritten Reihe eines Gewerbegebiets", sagt Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Auf der Veddel werde aber etwas völlig Neues daraus - Busse werden zum Beispiel auf mehreren Etagen "gestapelt", um Platz zu sparen. "Vier Stockwerke mit Rampen schaffen Platz für 160 E-Busse inklusive Werkstatt. Wir schaffen aber auch Platz für unterschiedliche Mobilitätsangebote, die Nahversorgung und weitere Möglichkeiten auf der Veddel", erklärt Jens-Günter Lang, Hochbahn-Technikvorstand.
Ärzte, Supermarkt und Gemeinschaftsbüros
Denn der große Neubau mit 20.000 Quadratmetern soll auch den Anwohnerinnen und Anwohnern auf der Veddel etwas bieten, sagt Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne): "Zum Beispiel einen Supermarkt, zum Beispiel Ärzte, zum Beispiel ein Fitnessstudio - so dass wir hier eine schönes Gebäude entstehen lassen, das einen echten Mehrwert für die Veddel hat und damit diesen Stadtteil wunderbar abrundet." Und auch ein moderner Coworking-Space wird in dem Bau Platz finden.
Bisher nur ein Discounter auf der Veddel
Arztpraxen und Geschäfte - das hatte sich auch der Stadtteilbeirat gewünscht. Bisher gibt es auf der Elbinsel nur einen einzigen Discounter. Gebaut werden soll der Entwurf des Kölner Büros JSWD, das einen europaweiten Wettbewerb gewonnen hatte. Der Entwurf mit seinen abgerundeten Ecken an die Behördenneubauten im benachbarten Wilhelmsburg erinnert. "Eine runde Sache", findet der Oberbaudirektor.
Recycelter Beton, Photovoltaik und begrüntes Dach
Beim Bau wird auch auf Nachhaltigkeit geachtet. Soweit wie möglich soll auf Recyclingbeton zurückgegriffen werden. Die Fassade wird aus recyceltem Aluminium gefertigt, das in der Herstellung 95 Prozent weniger Energie verbrauchen soll. Auf den Dächern werden Photovoltaikanlagen installiert und flächendeckende Grünflächen geschaffen. Regenwasser soll aufgefangen, in den Brauchwasserkreislauf eingespeist und für die Bus-Waschanlage genutzt werden. Für die Wärmeversorgung wird Abwärme der E-Bus-Ladetechnik und Erdwärme genutzt. Baustart für den Zusammenhub soll 2025 sein und die Inbetriebnahme ist dann für 2029 geplant.