DGB und seine Einzelgewerkschaften sagen Tarifflucht den Kampf an
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Einzelgewerkschaften haben die wachsende Tarifflucht von Unternehmen ins Zentrum ihrer Arbeit 2024 gerückt.
"In Hamburg können wir feststellen, dass nur noch 46 Prozent der Beschäftigten durch einen Tarifvertrag abgesichert sind", sagte Hamburgs DGB-Chefin Tanja Chawla am Dienstag. Das müsse sich ändern. Deutschland und Hamburg seien noch weit davon entfernt, die bis November umzusetzende EU-Mindestlohnrichtlinie zu erfüllen, die in allen EU-Staaten eine Tarifbindung von 80 Prozent vorsieht.
Bessere Arbeitsbedingungen mit Tarifvertrag
Man sehe über alle Branchen hinweg, dass diejenigen Kolleginnen und Kollegen mit Tarifverträgen mehr Geld in der Tasche haben, sagte Chawla NDR 90,3. Und zwar "über 2.000 Euro mehr im Jahr". Sie hätten außerdem bessere Arbeitszeiten und Urlaubsbedingungen.
Gewerkschaften fordern Tariftreuegesetz
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, starteten die DGB-Gewerkschaften am Dienstag zudem die Kampagne "Eintreten für die Tarifwende". Darüber hinaus wollen die Gewerkschaften ein wirklich wirksames Tariftreuegesetz. "Öffentliche Fördergelder und Aufträge sollen nur noch an Unternehmen gehen, die Tarifverträge anwenden", sagte Chawla.