So reagieren die Parteien auf den NDR HamburgTrend

Stand: 06.02.2025 10:57 Uhr

In Hamburg könnten SPD und Grüne gemeinsam weiterregieren, wenn schon an diesem Sonntag Bürgerschaftswahl wäre. Nach dem neuen HamburgTrend von infratest dimap im Auftrag des NDR wäre aber auch ein Bündnis von SPD und CDU möglich. Die Parteien reagierten unterschiedlich auf die Umfrageergebnisse.

Mit 31 Prozent bleibt die SPD mit Abstand stärkste Kraft, so wie im NDR HamburgTrend Mitte Januar. SPD-Co-Parteichef Nils Weiland sagte dazu: "Wir haben schon den Anspruch, da noch eine kleine Schippe draufzulegen." Man dürfe nun nicht übermütig oder selbstzufrieden werden. "Denn nur kleine Veränderungen bei diesem Wahlergebnis können dazu führen, dass man am Wahlabend mit einem ganz anderen Ergebnis und auch mit einem anderen Bürgermeister oder einer Bürgermeisterin aufwacht", so Weiland.

CDU-Spitzenkandidat Thering freut sich

Die CDU legte um einen Punkt auf 18 Prozent zu. CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering sieht das als Rückenwind: "Da freue ich mich sehr darüber, sicherlich ist das auch Ausdruck davon, dass wir hier einen guten Job machen in Hamburg." Die CDU wolle die illegale Migration beenden. "Und wir stehen für unsere Themen Sicherheit, Verkehr und Wirtschaft", sagte Thering.

Grünen-Co-Parteichef Alam: "Wir wollen mehr"

Die Grünen landen bei 20 Prozent - ein Minus von zwei Punkten. Aber auch bei ihnen sieht Co-Parteichef Leon Alam Luft nach oben. "Wir wollen mehr. Wir sind optimistisch, dass für uns Grüne in dieser Stadt noch mehr drin ist. Und das zeigt uns auch der Zuspruch, den wir bei vielen Hamburgerinnen und Hamburgern gerade bekommen für eine weltoffene Politik, für eine Politik, die klare Kante auch zeigt gegen Rechtsextremismus", so Alam.

AfD-Parteichef Nockemann: "Unsere Partei wirkt"

Die AfD bleibt unverändert bei 9 Prozent. 4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl, freut sich Parteichef Dirk Nockemann. "Es sind ja mehr Prozent als beim letzten Mal. Im Übrigen wirkt unsere Partei." Die AfD wirke, da das Thema Migration im Wesentlichen durch die AfD nach außen getragen werde und innenpolitisch in die politische Gestaltung eingebracht werde, so Nockemann.

Die Linke: "Viele merken, auch sie brauchen uns"

Die Linke legt in der Umfrage kräftig zu. Mit plus 3 Prozentpunkten ist die Partei auf 8 Prozent geklettert. Das macht den Wiedereinzug in die Bürgerschaft wahrscheinlich. "Seit Sahra Wagenknecht gegangen ist und nur wenige mit ihr gegangen sind, haben wir uns jetzt fast verdoppelt", sagte Heike Sudmann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. "Wir haben jetzt bald das 3.000 Mitglied und es kommen täglich zwischen 50 und 100 Neueintritte." Viele Leute merkten nun: "Auch sie brauchen die Linke", so Sudmann.

BSW will mit Menschen ins Gespräch kommen

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hatte in der vergangenen Woche im Bundestag mit der AfD gestimmt. Im NDR HamburgTrend erreicht es derzeit nur 3 Prozent. "Wir gehen mit den Leuten ins Gespräch", sagte der BSW-Landesvorsitzende Konstantin Eulenburg. Er betonte auch: "Wir hatten eine schwierige Woche." Diese Woche werde das BSW nutzen, um sich zu erklären und den Leuten zu erklären, worum es ging, worum es dem BSW gehe "und uns kennenzulernen", so Eulenburg weiter.

FDP kämpft um jeden Prozentpunkt

Weiter unter 5 Prozent bleibt die FDP. Sie kämpft jetzt um jeden Prozentpunkt bis zur Bürgerschaftswahl. "Die Wahrheit ist, ob die CDU ein Prozent mehr bekommt oder weniger, das macht keinen großen Unterschied. Aber, ob die FDP in der Hamburger Bürgerschaft vertreten sein wird, das macht einen himmelweiten Unterschied", sagte die FDP-Landeschefin Sonja Jacobsen.

Die Bürgerschaftswahl in Hamburg findet am 2. März statt. Bereits eine Woche vorher, am 23. Februar, wird ein neuer Bundestag gewählt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 05.02.2025 | 19:30 Uhr

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