Auch Hamburg gedenkt der Drogentoten

Stand: 21.07.2023 20:30 Uhr

1.990 Menschen sind in Deutschland im vergangenen Jahr an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Am bundesweiten Gedenktag werden deshalb auch in Hamburg Forderungen für mehr Hilfen laut.

Es ist eine kleine Gruppe, die sich mit Kerzen und Plakaten am Freitag neben dem ZOB Hamburg versammelt hat. Tanja Adriany von der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen macht sich Sorgen, dass es auch in Hamburg immer mehr Drogentote geben wird: "Die Zahlen steigen kontinuierlich an und im Jahr 2022 sind insgesamt 96 Todesfälle zu verzeichnen. Jeden dritten Tag einer und jeder ist einer zu viel", betont Adriany.

Verelendung der Suchtkranken findet versteckter statt

Das neue Sicherheitskonzept am Hauptbahnhof helfe den Drogenkranken nicht, so Adriany. "Es ist ja mehr ein Verdrängungs-Konzept. Die Menschen werden aus dem öffentlichen Raum vertrieben und dadurch findet aber die Verelendung eigentlich noch im höheren Maße, einfach nur versteckter, statt."

Grüne fordern bessere Hilfsangebote

Nur Sicherheit allein reiche nicht, meint auch die Bundestagsabgeordnete Linda Heitmann (Grüne). "Wir müssen auch die Hilfsangebote verbessern für die Menschen, die da als Bedrohung wahrgenommen werden, die in Wirklichkeit aber Hilfe brauchen." Die Akteure der Drogenhilfe fordern mehr Anlaufstellen, auch damit sich die Szene nicht so am Hauptbahnhof ballt.

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Über der Flamme eines Feuerzeuges kocht ein Drogensüchtiger im Druckraum eine Portion Heroin in einem Löffel auf, um sich die Droge anschließend zu spritzen. © picture alliance / dpa Foto: Boris Roessler

Zahl der Drogentoten in Hamburg deutlich gestiegen

96 Menschen starben laut Senat im Jahr 2022 durch den Konsum von Heroin, Kokain, Ersatzdrogen wie Methadon oder durch andere Rauschgifte. (02.05.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 21.07.2023 | 19:30 Uhr

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