Auch Hamburg gedenkt der Drogentoten
1.990 Menschen sind in Deutschland im vergangenen Jahr an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Am bundesweiten Gedenktag werden deshalb auch in Hamburg Forderungen für mehr Hilfen laut.
Es ist eine kleine Gruppe, die sich mit Kerzen und Plakaten am Freitag neben dem ZOB Hamburg versammelt hat. Tanja Adriany von der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen macht sich Sorgen, dass es auch in Hamburg immer mehr Drogentote geben wird: "Die Zahlen steigen kontinuierlich an und im Jahr 2022 sind insgesamt 96 Todesfälle zu verzeichnen. Jeden dritten Tag einer und jeder ist einer zu viel", betont Adriany.
Verelendung der Suchtkranken findet versteckter statt
Das neue Sicherheitskonzept am Hauptbahnhof helfe den Drogenkranken nicht, so Adriany. "Es ist ja mehr ein Verdrängungs-Konzept. Die Menschen werden aus dem öffentlichen Raum vertrieben und dadurch findet aber die Verelendung eigentlich noch im höheren Maße, einfach nur versteckter, statt."
Grüne fordern bessere Hilfsangebote
Nur Sicherheit allein reiche nicht, meint auch die Bundestagsabgeordnete Linda Heitmann (Grüne). "Wir müssen auch die Hilfsangebote verbessern für die Menschen, die da als Bedrohung wahrgenommen werden, die in Wirklichkeit aber Hilfe brauchen." Die Akteure der Drogenhilfe fordern mehr Anlaufstellen, auch damit sich die Szene nicht so am Hauptbahnhof ballt.