Anwohnende kritisieren Querpark-Verbot in Eimsbüttel
Im Luruper Weg in Eimsbüttel gibt es Streit wegen neuer Parkregeln. Die Pkw dürfen dort seit Kurzem nur noch längs Parken. Anwohnende sind sauer. Feuerwehr und Verkehrsbehörde argumentieren mit Rettungswegen, die frei gehalten werden müssen.
Im Luruper Weg parken viele Pkw falsch. Mal dürfen die Räder auf den Bordstein, mal nicht. In dieser einen Straße gibt es seit kurzem gleich vier verschiedene Regeln fürs Parken. Die sind nicht mal alle ausgeschildert. Meist aber soll man längs zur Fahrbahn stehen. Die Folge: Weniger Parkplätze, mehr Falschparker - und viel mehr Knöllchen. Tina K., Anwohnerin: "Wie wir vorher geparkt haben, das war ja so ein bisschen Gewohnheit." Über das Verbot des Querparkens sei sie nicht informiert worden, stattdessen habe es Strafzettel gegeben. Anwohnerin Sabine K.: "Es ist ja ganz offensichtlich, dass die Autos aus der Stadt raus sollen. Und ja, da sucht man sicherlich Gründe, wie man das am besten macht und trägt es in diesem Fall auf dem Rücken der Autofahrer aus."
Anwohnende wollen weiter Schrägparken
Anwohnende sehen sich als Opfer der Mobilitätswende. Sie wollen schräg einparken wie früher, denn das habe auch gut geklappt. Die Parkregeln kontrolliert meist der Landesbetrieb Verkehr. Der untersteht der Verkehrsbehörde. Die sagt, es gehe ihr nicht darum, Autos aus der Stadt zu drängen. Dennis Heinert, Sprecher Behörde für Verkehr und Mobilitätswende: "Es ist in der Tat so, dass die Beschwerdelage bei diesen Gehwegparken zugenommen hat, also sowohl von Anwohnerinnen und Anwohnern, die sich beschweren, weil sie auf den Fußwegen nicht mehr richtig durchkommen, teilweise von Rettungsdiensten, die mit den Autos nicht mehr durchkommen."
Feuerwehr argumentiert mit notwendigen Rettungswegen
Die Feuerwehr braucht für den Einsatz einer Drehleiter rund 3,50 Meter Platz auf der Straße. Vor allem in dichtbesiedelten, eng bebauten Gebieten sei es so, dass die Feuerwehr mit anfahrenden Rettungsfahrzeugen oftmals nicht oder nur schwer durchkäme, weil schrägparkende Autos den Weg versperrten, sagt Philipp Baumann, Sprecher der Feuerwehr Hamburg.
Die Anwohnerinnen und Anwohner hoffen auf einen Kompromiss. Gespräche mit den Behörden verliefen aber bisher erfolglos. Den Kampf um die Parkplätze im Luruper Weg wollen sie aber noch lange nicht aufgeben.