18-Jährige entführt Baby aus Hamburger Krankenhaus
Polizeieinsatz in der Mariahilf Klinik Hamburg im Stadtteil Heimfeld: Dort hat am Montagabend eine 18-Jährige das fünf Wochen alte Baby einer anderen Frau entführt. Nach rund anderthalb Stunden brachte sie es zurück.
Die junge Frau hatte nach Angaben der Polizei die 32 Jahre alte Mutter des Kindes durch das Vorspielen falscher Tatsachen aus dem Krankenzimmer und von dem Baby weggelockt. Nach Informationen von NDR 90,3 hatte sie der Frau gesagt, dass am Eingang ein Paket für sie abgegeben worden sei. Als die 32-Jährige wenig später in den Raum zurückkehrte, war ihr Kind weg.
Dem Kind geht es gut
Die alarmierte Polizei suchte mit mehr als zwei Dutzend Streifenwagen nach der Frau und dem Säugling, bevor die 18-Jährige zusammen mit mehreren Familienangehörigen zurück zur Klinik kam und das unversehrte Kind dort abgab.
18-Jährige in "psychischem Ausnahmezustand"
Die junge Frau wurde vorläufig festgenommen und später von einem Amtsarzt in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Sie soll sich zur Tatzeit in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Kindesentziehung. Eine Verbindung zwischen der 18-Jährigen und den Eltern des Säuglings gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher. "Die kennen sich nicht." Die Eltern des Kindes wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.
Klinik will den Fall aufarbeiten
Unklar ist, wie sich die junge Frau Zutritt in die Mariahilf Klinik Hamburg des Helios-Konzerns verschafft hatte. "Wir arbeiten intern intensiv daran, die Hintergründe dieses Vorfalls aufzuarbeiten", sagte eine Sprecherin der Klinik.
Heftiger Streit der Angehörigen
Im Zuge des Vorfalls war es vor der Mariahilf-Klinik auch zu einem Streit zwischen rund 40 Angehörigen der Familien der 18-Jährigen und der Eltern gekommen. "Es drohte eine Auseinandersetzung. Da waren wir aber mit ausreichend Polizei vor Ort und konnten das verhindern", sagte ein Polizeisprecher.
